BSI findet weder Sicherheitslücke noch Hinweise auf Zensur in Xiaomi-Smartphones

Nach diversen Zensur- und Überwachungsvorwürfen hat die Sicherheitsbehörde chinesische Handys untersucht. Das BSI stellt keine Auffälligkeiten fest.

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Handy mit chinesischen Symbolen gehalten von einer Hand

(Bild: Mr.Mikla/Shutterstock.com)

Lesezeit: 2 Min.
Von
  • Frank Schräer

Das Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) hat bei einer eingehenden Untersuchung von Xiaomi-Smartphones keine Hinweise auf Zensurfunktionen oder Sicherheitslücken gefunden. Zuvor gab es entsprechende Vorwürfe aus Litauen und Taiwan. Das BSI hat die Mobilgeräte mehrere Monate lang untersucht, aber keine Auffälligkeiten festgestellt.

Deshalb seien keine weiteren Nachforschungen oder andere Maßnahmen bezüglich der Xiaomi-Smartphones erforderlich, melden der Deutschlandfunk und Reuters. Ein BSI-Sprecher betonte allerdings, dass sich das Ergebnis der Untersuchungen auf Deutschland beziehe.

Im September 2021 hat die IT-Sicherheitsbehörde Litauens vor chinesischen Smartphones Xiaomis und Huaweis gewarnt, die Handys hätten Sicherheitslücken und eingebaute Zensurfunktionen. Daraufhin hat das BSI die Prüfung der China-Smartphones aufgenommen.

Ein Gerät des chinesischen Herstellers Xiaomi ist in Litauen besonders kritisch beurteilt worden, weil es technisch in der Lage sei, bestimmte Inhalte auf dem eingebauten Webbrowser zu zensieren. Der Zensurfilter sei im Xiaomi Mi 10T 5G zwar nicht aktiv gewesen, hätte aber aus der Ferne eingeschaltet werden können.

In die gleiche Kerbe schlägt die National Communications Commission (NCC) Taiwans. Vor wenigen Tagen hat die NCC Zensur- und Überwachungsvorwürfe gegen Xiaomi erhoben. Taiwans Aufsichtsbehörde hat ebenfalls festgestellt, dass das Xiaomi 10T-Smartphone über eine Software Zensur und Überwachung ausüben könne. Laut Testergebnissen der NCC funktioniert die Zensur sowohl für Englisch als auch für traditionelles und vereinfachtes Chinesisch.

In beiden Fällen weist Xiaomi die Vorwürfe von sich. Nach der Warnung der Litauer erklärte ein Sprecher Xiaomis, die Geräte seines Unternehmens zensierten keine Kommunikation mit oder von ihren Nutzern. Xiaomi Taiwan wies die Vorwürfe gegenüber der NCC ebenfalls zurück. Die Telefone würden weder Suchbegriffe – auch nicht im Internet – zensieren noch Anrufe oder Kommunikationssoftware Dritter einschränken oder blockieren. Zu diesem Ergebnis ist nun auch das BSI gekommen.

(fds)