Intel plant angeblich neues Halbleiterwerk für 20 Milliarden US-Dollar in Ohio

Intel entscheidet sich für Ohio als neuen Fab-Standort. Neue Chip-Fabrik soll 3000 Mitarbeiter beschäftigen – auf einer Grundfläche von 13 Quadratkilometern.

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Intels Halbleiterwerk innen

(Bild: Intel)

Lesezeit: 2 Min.
Von
  • Frank Schräer

Der US-Bundesstaat Ohio hat offenbar das Rennen um den Standort einer neuen Chip-Fabrik von Intel gewonnen. Lokale Zeitungen berichten, dass Intel für 20 Milliarden US-Dollar ein neues Halbleiterwerk in einem der Vororte von Columbus, der Hauptstadt des Bundesstaates, bauen will. Die Fab soll 3000 neue Jobs schaffen. Dazu kommen tausende Mitarbeiter von ebenfalls dort angesiedelten Zulieferern sowie die für die Errichtung des Werkes benötigten Bauarbeiter.

Für den Standort haben örtliche Behörden bereits knapp 13 Quadratkilometer Land annektiert, das zuvor ungenutzt war. Das Gebiet gehört zum "New Albany International Business Park", in dem laut Columbus Dispatch bereits Google, Amazon und Facebook Rechenzentren betreiben.

Intel hat im Sommer 2021 angekündigt, rund 100 Milliarden Dollar innerhalb von zehn Jahren in neue Halbleiterwerke zu investieren. Dazu soll auch eine Mega-Fab zählen, mit 10.000 Jobs direkt bei Intel und 100.000 weitere etwa durch Zulieferer. Intel-Chef Pat Gelsinger erklärte damals: "Im Wesentlichen wollen wir also eine kleine Stadt bauen."

Das Projekt in Ohio ist kleiner als die angekündigte Mega-Fab, aber auch im geringeren Maßstab ein Gewinn für die Region, die bislang noch keine Chip-Werke beheimatet. Als mögliche Quelle für qualifizierte Mitarbeiter ist die öffentliche Ohio State Universität in Columbus nur wenige Meilen vom geplanten Halbleiterwerk entfernt. Diese Uni ist eine der größten Universitäten der USA und zählt knapp 68.000 Studenten.

Ohio hat sich nach Angaben von Cleveland.com gegen New York als Standort der neuen Chip-Fabrik Intels durchgesetzt. Halbleiterwerke im US-Bundesstaat New York haben eine lange Geschichte – schon seit der Blütezeit von IBM. Bekannt ist auch die dortige Chip-Fabrik von Globalfoundries, in der viele Jahre AMDs Prozessoren gefertigt wurden.

Ein Sprecher der örtlichen Behörden Ohios wollte Intels Fabrikpläne nicht kommentieren und bestätigte lediglich die Annektierung des Geländes, aber noch keinen Verwendungszweck. Auch Ohios Gouverneur wollte keine Einzelheiten zum Projekt bestätigen, bis entsprechende Pläne nicht finalisiert sind. Intel enthielt sich ebenfalls jeglichen Kommentars. Eine offizielle Bekanntmachung wird noch im Laufe dieser Woche erwartet.

(fds)