Mars-Rover: "Faszinierende" Kohlenstoff-Signatur könnte auf Leben hinweisen

Seit Jahren erforscht der NASA-Rover Curiosity den Mars. In einigen Bodenproben hat er jetzt ein Kohlenstoff-Isotop gefunden, das zu häufig zu sein scheint.

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Sind hier Spuren auf Leben versteckt?

(Bild: NASA/Caltech-JPL/MSSS)

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Der NASA-Rover Curiosity hat auf dem Mars eine Reihe von Bodenproben entnommen, in denen ein Kohlenstoff-Isotop besonders häufig ist, das auf der Erde mit biologischen Prozessen in Verbindung gebracht wird. Das haben beteiligte Forscher und Forscherinnen nun öffentlich gemacht. Während mögliche Lebensformen eine Erklärung für den Fund wären, haben sie aber auch zwei Prozesse gefunden, die ohne Lebensformen auskommen und ebenfalls zu den Daten passen. Trotzdem sprechen sie von einem faszinierenden Fund, der aber weitere Analysen nötig mache, um die nicht-biologische Prozesse ausschließen zu können.

Wie das Forschungsteam um Christopher House von der Pennsylvania State University nun erläutert, geht es bei ihrer Analyse um 12C, eines von zwei stabilen Isotopen von Kohlenstoff, dem Baustein von Leben auf der Erde. Auf der Erde ist dieses Isotop mit riesigem Abstand das häufigste, 13C kommt lediglich auf einen Prozent. In der Hälfte der analysierten Bodenproben hat Curiosity jetzt deutlich mehr 12C gefunden, als es angesichts der Zusammensetzung der Atmosphäre und von Mars-Meteoriten zu erwarten wäre.

Doch während das auf der Erde auf Leben hindeuten würde, sei das auf dem Mars nicht zwangsläufig der Fall. Gerade weil ein Großteil des Kohlenstoffzyklus auf der Erde Leben umfasst, wissen wir vergleichsweise wenig über nicht-biologische Prozesse mit Kohlenstoff, wie es sie auf dem Mars geben dürfte, schreibt das Team. Deswegen sei der Nachweis zwar spannend, aber kein Beweis für Leben.

Zwar sei es möglich, dass die charakteristische Signatur, die Curiosity gefunden hat, auf Bakterien zurückgeht, die vor sehr langer Zeit Methan produziert haben, das in der Atmosphäre umgewandelt wurde und auf die Oberfläche zurückgefallen ist. Sie könnte aber auch auf Kohlenstoffdioxidgas basieren, das nicht-biologisch von UV-Licht verändert wurde. Vorstellbar sei sogar, dass das Material aus einer gigantischen Materiewolke stammt, durch die das Sonnensystem vor langer Zeit gerast ist.

Aktuell verstehe man den Kohlenstoffzyklus auf dem Mars noch nicht genug, um eine der Hypothesen zu bevorzugen. Um herauszufinden, ob die Signatur auf Leben zurückgeht, seien weitere Analysen nötig. Ihren Fund und die verschiedenen möglichen Erklärungen stellen die Forscher und Forscherinnen in der nächsten Ausgabe der Proceedings of the National Academy of Sciences vor.

(mho)