McAfee und FireEye fusionieren unter der Marke "Trellix"

Die Symphony Technology Group (STG) führt unter ihrem Dach McAfee und FireEye zusammen. Das dafür neu gegründete "Trellix" übernimmt deren Kundenstämme.

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(Bild: Sundry Photography/Shutterstock.com)

Lesezeit: 2 Min.
Von
  • Stefan Baur

Die Symphony Technology Group (STG), derzeitige Besitzerin der McAfee-Unternehmenskunden-Produktpalette, hat sich laut ihrer aktuellen Pressemeldung entschieden, McAfee mit der seit letztem Jahr ebenfalls in ihrem Besitz befindlichen Firma FireEye zusammenzuführen. Das fusionierte Unternehmen soll ab sofort unter dem Namen Trellix (eine Anspielung auf den englischen Begriff für ein Rankgerüst, "trellis") auftreten. Durch die Fusion kommt Trellix vom Start weg auf ca. 40.000 Geschäfts- und Regierungskunden.

Die Firma McAfee wurde 1987 unter dem Namen McAfee Associates gegründet und war in den verschiedensten Formen bis heute am Markt präsent. Die Firmengeschichte zeigt sich derweil wechselvoll, wie die Lebensgeschichte seines Gründers John McAfee. Dieser verließ das Unternehmen bereits 1994, und machte sich fast zwei Jahrzehnte später, 2013, in einem selbstgedrehten Video über die schlechten Deinstallationsroutinen der Produkte seiner ehemaligen Firma auf YouTube lustig – nachdem er im Jahr zuvor wegen einer Mordermittlung in Belize gesucht wurde und zeitweise untergetaucht war.

Im Jahr 2011 wurde das Unternehmen von Intel aufgekauft, wobei 2014 geplant war, den Namen durch eine Umbenennung in "Intel Security" verschwinden zu lassen – wohl, um das Produkt nicht länger mit John McAfee und seinem zweifelhaften Ruf in Verbindung zu bringen. Umgekehrt ist überliefert, dass sich auch John McAfee darüber freute, dass die "schlechteste Software auf dem Planeten" zukünftig nicht mehr seinen Namen tragen würde. Dieser Namenswechsel gelang jedoch niemals wirklich – schlussendlich wurde die Firma 2017 wieder zu einem eigenständigen Unternehmen unter dem Namen McAfee.

Anfang des Jahres 2021 wurde dann bekannt, dass die Unternehmenskunden-Produktpalette von McAfee an die STG verkauft werden solle. Dieser Verkauf wurde Ende Juli 2021 vollzogen – grob einen Monat, nachdem der zwischenzeitlich aufgrund des Verdachts der Steuerhinterziehung in Spanien inhaftierte John McAfee, dem die Ausweisung zurück in die USA drohte, im Gefängnis Selbstmord beging.

Ob hinter dem neuerlichen Versuch, den alten Namen abzulegen, primär die Absicht steckt, einen "verbrannten" Namen zu eliminieren, darüber kann nur spekuliert werden. Consumer-Produkte sollen jedoch weiterhin von der Firma McAfee unter ihrem etablierten Markennamen vertrieben werden. So ganz verschwindet der Name also doch nicht aus dem Markt.

(kbe)