Solidigm: Günstige PCIe-4.0-SSDs von ehemals Intel erscheinen dieses Jahr

Intels von SK Hynix aufgekaufte SSD-Sparte firmiert unter dem neuen Namen Solidigm. Neue M.2-SSDs mit PCIe 4.0 folgen auf die Baureihen 660p und 670p.

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(Bild: Intel)

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SK Hynix' Übernahme von Intels NAND-Flash-Sparte ist im ersten Teil abgeschlossen: Der Großteil der Belegschaft zur Entwicklung von SSDs und die entsprechenden Patente haben das Unternehmen gewechselt. Unter neuer Führung bleibt die Sparte weitgehend eigenständig – sie firmiert nunmehr unter dem Namen Solidigm und hat ihren Hauptsitz in San José, Kalifornien.

Robert B. Crooke leitet Solidigm als CEO, zuvor war er bei Intel als Senior Vice President der Non-Volatile Memory Solutions Group zuständig. Solidigm beschäftigt mehr als 2000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter an weltweit 20 Standorten. Die erste Übernahmephase kostete SK Hynix 7 Milliarden US-Dollar. Im Jahr 2025 wollen die Firmen die zweite Phase für 2 Milliarden US-Dollar abschließen, wonach die verbleibende Forschungsbelegschaft zu SK Hynix (beziehungsweise Solidigm) wechselt und der neue Besitzer den Betrieb im Speicherhalbleiterwerk Dalian, China, übernimmt.

Im Interview mit Blocks and Files erzählten die beiden Unternehmensstrategen Greg Matson und Avi Shetty ein wenig aus dem Nähkästchen. Die Produktlinien von SK Hynix und Solidigm laufen demnach parallel weiter. Beide Abteilungen nutzen unterschiedliche NAND-Flash-Technik: Intel hat bis zuletzt an sogenannter Floating-Gate-Technik festgehalten, bei der die Ladungen für den Speicherzustand in elektrisch isolierten Polysilizium-Gates gespeichert werden. Solidigm führt die Entwicklung fort – derzeit ausgehend von NAND-Flash mit 144 Speicherlagen und bis zu vier Bit pro Zelle (Quadruple Level Cells, QLC).

SK Hynix wechselte genauso wie viele andere Hersteller, einschließlich des Marktführers Samsung, längst auf Charge-Trap-Technik, bei der Filme aus Siliziumnitrid die Elektronen festhalten. SSDs mit Charge-Trap-Speicherbausteinen wollen SK Hynix und Solidigm künftig insbesondere bei Servern und Rechenzentren einsetzen – SK Hynix nutzt dafür die Kontakte von Solidigm.

Die Floating-Gate-Speicherbausteine will Solidigm insbesondere bei günstigen Retail-SSDs verwenden. Dieses Jahr soll die erste eigene für Endkunden gedachte SSD mit PCI-Express-4.0-Anbindung erscheinen, dem Wortlaut zufolge als potenzieller Nachfolger der SSD-670p-Baureihe. Auch künftig will man die Einstiegsklasse mit günstigen Preisen bedienen. Dafür entwickelt man DRAM-lose PCIe-4.0-SSDs, die als Puffer auf die RAM-Module des PCs zurückgreifen. Samsung bietet mit der SSD 980 ein ähnliches Modell an.

Künftig folgen SSD-Bausteine, die 5 Bit pro Zelle (Penta Level Cells, PLC) speichern, allerdings nur für Spezialbaureihen und weniger für die breite Masse.

(mma)