Dank Cloud-Geschäft übertrifft Microsoft Erwartungen bei Umsatz und Gewinn
Im jüngsten Quartal konnte sich Microsoft fast überall um mindestens 20 Prozent steigern. Der Cloud-Umsatz ist sogar um 32 Prozent gestiegen.
(Bild: Daniel AJ Sokolov)
Das boomende Cloud-Geschäft hält Microsoft weiter auf Wachstumskurs. Der Konzern hat seinen Umsatz im Jahresvergleich um ein Fünftel auf 51,7 Milliarden US-Dollar (45,7 Milliarden Euro) gesteigert. Finanzanalysten hatten im Schnitt mit rund 50,9 Milliarden Dollar gerechnet. Unterm Strich hat Microsoft in dem Ende Dezember abgeschlossenen zweiten Geschäftsquartal des Finanzjahres 2022 knapp 18,8 Milliarden Dollar netto verdient – ein Plus von 21 Prozent im Jahresabstand. Noch stärker ist der Betriebsgewinn gestiegen, nämlich um 24 Prozent auf 22,2 Milliarden Dollar.
Das Cloud-Geschäft mit Software und Diensten aus dem Netz war abermals ein Wachstumstreiber. Diese Umsätze sind um 32 Prozent auf 22,1 Milliarden Dollar gestiegen, wie Microsoft nach US-Börsenschluss am Dienstag mitgeteilt hat. Bei der Cloud-Plattform Azure, mit der Microsoft unter anderem mit Amazons Sparte AWS um die Gunst kleiner und großer Unternehmen konkurriert, ist der Umsatz um 46 Prozent gewachsen. Anleger sind hier bislang allerdings Zuwächse von mehr als 50 Prozent gewohnt.
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Einige Branchenbeobachter sahen das etwas langsamere Wachstum dann auch als Auslöser dafür, dass die Microsoft-Aktie nach Vorlage der Zahlen im nachbörslichen Handel zunächst gut fünf Prozent verlor. In der Telefonkonferenz mit Analysten stellte Finanzchefin Amy Hood dann höheres Wachstum für das laufende Vierteljahr in Aussicht.
Prognose für aktuelles Quartal über Erwartungen
Demnach erwartet Microsoft für das aktuelle Quartal Umsätze zwischen 48,5 und 49,3 Milliarden Dollar. Das liegt über den von Analysten erwarteten 48,2 Milliarden Dollar für dieses Vierteljahr, wie CNBC berichtet. Die Aktie erholte sich und notierte zeitweise um rund drei Prozent im Plus, bevor die Kursgewinne wieder etwas abschmolzen.
Microsoft hat Anfang des Berichtsquartals sein neues Betriebssystem Windows 11 auf den Markt gebracht. Die Einnahmen im Windows-Geschäft mit PC-Herstellern sind um ein Viertel gestiegen. Laut Microsoft-Chef Satya Nadella laufen derzeit 1,4 Milliarden Systeme auf der Welt mit Windows 10 oder Windows 11. Im April 2021 waren es noch 1,3 Milliarden Windows-10-PCs.
LinkedIn und Xbox wachsen ebenfalls
Das zum Konzern gehörende Karrierenetzwerk LinkedIn verzeichnet weiterhin starkes Wachstum. LinkedIn hat seinen Umsatz um 37 Prozent erhöht. Im Vorquartal war der Anstieg mit 42 Prozent allerdings noch höher.
Bei der Spielekonsole Xbox bekommt Microsoft nach wie vor die Chip-Knappheit zu spüren, deswegen ist die neue Generation der Geräte weiterhin schwierig zu kaufen. Die Erlöse mit Xbox-Hardware haben im Jahresvergleich um vier Prozent zugelegt. Microsofts Gaming-Geschäft insgesamt ist um zehn Prozent gewachsen. Um diese Sparte zu stärken, will Microsoft die Spielefirma Activision Blizzard für 69 Milliarden US-Dollar kaufen. (mit Material der dpa) /
(fds)