Analyse sieht MMS als günstiges Massenprodukt nicht vor 2005

Einer Analyse von Frost & Sullivan zufolge wird sich der Mobilfunkdienst MMS in Europa erst ab 2005 auf dem Massenmarkt durchsetzen.

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Von
  • Rudolf Opitz

Die Unternehmensberatung Frost & Sullivan erwartet, dass sich der Mobilfunkdienst MMS (Multimedia Messaging Service) in Europa ab 2005 auf dem Massenmarkt durchsetzen wird. Nach einer Analyse des US-amerikanischen Unternehmens sollen bis dahin genügend kostengünstige MMS-fähige Handys oder andere Endgeräte zur Verfügung stehen.

Für den Versand von Multimedia-Nachrichten vorbereitete Mobiltelefone konnten vielfach auf der diesjährigen CeBIT bewundert werden, etwa bei Nokia, bei Panasonic oder auf dem Stand von Sony Ericsson. Obwohl die teils mit eingebauten Kameras ausgestatteten Handys meist erst ab Sommer zum Start von MMS erhältlich sein sollen, erwartet Frost & Sullivan für 2002 einen Umsatz bei MMS-Diensten von 68 Millionen US-Dollar. 2005 sollen bereits 14,26 Milliarden US-Dollar umgesetzt werden. Während man in diesem Jahr mit durchschnittlich fünf MMS-Nachrichten pro Monat und Abonnent rechne, sollen es 2005 schon 28 sein.

Laut Analyse hängt der Erfolg von MMS von der Verfügbarkeit schneller Datenübertragung ab. Zunächst werden die bis zu 100 KByte großen Multimedia-Nachrichten per GPRS (General Packet Radio Service) übertragen, später sollen entsprechende UMTS-Dienste den Versand übernehmen. Mit UMTS, dem Mobilfunknetz der dritten Generation, wollen die meisten Netzbetreiber jedoch nicht vor 2003 starten, lediglich Vodafone plant die Einführung bereits in diesem Jahr.

Ein weiteres Hindernis sind die hohen Kosten, die bislang mit einer GPRS-Nutzung verbunden sind. Eduardo Gonzalez, Research-Analyst bei Frost & Sullivan, erwartet, dass die Anbieter entsprechende Preismodelle anbieten werden, etwa Pauschaltarife oder vergünstigte Gebühren nach Datenvolumen. Dabei gelte es, besonders auf Angebote für Pre-Paid-Kunden zu achten, da sie einen Großteil des Umsatzes ausmachen würden.

Gonzalez rät weiterhin, keine übertriebenen Erwartungen bei den Anwendern zu wecken und die Grenzen von MMS aufzuzeigen; nicht jedes Gerät etwa unterstütze alle Multimedia-Anwendungen oder erreiche die theoretischen Maximalraten bei der Übertragung. Es gelte zu verhindern, dass sich die Kunden -- wie bei WAP -- enttäuscht zurückzögen. Für die Verbreitung von Multimedia-Diensten sollen Inhalte wie Informationsdienste, Spiele oder Musik sorgen. Es liege an den Netzprovidern, die Zusammenarbeit mit externen Inhalts-Anbietern zu fördern, so Gonzalez. (rop)