MobilCom-Chef warnt France Telecom vor Schadenersatzforderungen
Gerhard Schmid nannte das Verhalten der France Telecom "eines großen Staatskonzerns nicht würdig"; er warnte den Großaktionär davor, MobilCom in die Pleite zu treiben.
MobilCom-Chef Gerhard Schmid scheint beim Kampf um seine weitere Zukunft nun wieder mit harten Bandagen auszuteilen: Er hat die France Telecom davor gewarnt, MobilCom in die Pleite zu treiben. "Dann stünden den Franzosen gigantische Schadenersatzforderungen ins Haus", sagte Schmid in einem Interview mit dem stern. Das Verhalten der France Telecom, die mit 28,5 Prozent an MobilCom beteiligt ist, nannte Schmid "eines großen Staatskonzerns nicht würdig". Das Unternehmen spiele mit den Ängsten der Mitarbeiter. In den letzten Tagen war immer wieder eine mögliche Insolvenz von MobilCom ins Spiel gebracht worden, da ein zum 30. Juli fälliger Kredit dem Unternehmen Probleme bereitete, die dann aber von France Telecom in Verhandlungen mit den Gläubigerbanken erst einmal ausgeräumt wurden.
Die Drohung, MobilCom in die Insolvenz zu treiben, sehe er "als Reaktion auf den gescheiterten Versuch der vergangenen Woche, mich aus dem Unternehmen zu drängen". Schmid, der auf der Hauptversammlung noch wie ein "angeschlagener Kämpfer" wirkte, hatte bereits abgelehnt, freiwillig vor der Zeit bei MobilCom auszuscheiden. Nun streitet er weiter mit France Telecom um das weitere Vorgehen bei MobilCom, vor allem wohl um die Strategie bei UTMS: "Verträge sollen verwässert, uminterpretiert und nicht erfüllt werden", klagte Schmid im Interview mit dem stern. "Es geht zu wie früher bei 'Dallas'." Nach einigem Hickhack um den Antrag einer France-Telecom-Tochter war Schmid auf der MobilCom-Hauptversammlung die Entlastung verweigert worden; der MobilCom-Aufsichtsrat konnte sich bislang aber nicht auf eine angeblich geplante vorzeitige Ablösung Schmids einigen. (jk)