SAP steigt bei US-amerikanischem Fintech Taulia ein

SAP plant, die Mehrheit an der Finanz-Plattform Taulia zu erwerben. Die Walldorfer wollen so Kunden einen besseren Zugang zu Liquidität ermöglichen.

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(Bild: SAP)

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Von
  • Achim Born

Europas größte Softwareschmiede SAP stärkt seine Aktivitäten im Finanzbereich. Als Mittel zum Zweck dient der angestrebten Übernahme die Mehrheit an Taulia.

Das in San Francisco beheimatete Unternehmen ist spezialisiert auf Software zur Verbesserung der Liquidität sowie des Betriebskapitals und Umlaufvermögens, im englischen Sprachraum als Working Capital bezeichnet. Vereinfacht formuliert sollen Lieferanten schneller zu ihrem Geld kommen.

Dazu unterstützen die finanztechnischen Lösungen von Taulia Dinge wie Lieferketten-Finanzierung, dynamischer Diskontierung oder Finanzierung von Forderungen. Die notwendige Finanzierung der Forderungen wird über Finanzpartner bereitgestellt, darunter J.P. Morgan oder UniCredit. Diese decken die Zeit zwischen einer sehr raschen Begleichung von Lieferantenzahlungen und einem späteren Begleichen von Rechnungen durch Käufer innerhalb der Zahlungsfrist ab.

Laut Mitteilung der SAP soll Taulia Kern des SAP-Working Capital Management-Portfolios werden. Gestärkt werden soll die Integration mit der CFO-Lösungssuite und dem Business Network, zu dem die Beschaffungsplattform Ariba zählt. Daneben sollen die Lösungen der künftigen Tochterfirma weiterhin eigenständig verfügbar sein, um Nicht-SAP-Kunden zu bedienen. Tatsächlich zeigen die aktuellen Geschäfte von Taulia bereits heute eine gewisse SAP-Lastigkeit, da mehr als 80 Prozent der Kundschaft des US-amerikanischen Fintechs Nutzer eines ERP-Systems der Walldorfer sind.

Zu den finanziellen Details der Transaktion haben die Beteiligten Stillschweigen vereinbart. Laut Meldungen von Wirtschaftsgazetten soll es SAP weniger als eine Milliarde US-Dollar kosten, um circa 95 Prozent an Taulia zu erhalten. J.D.Morgan wird an Anteilseigner ebenso an Bord bleiben wie Taulid-Chef Cédric Bru. SAP ist nach eigenem Bekunden offen, sich offen, dass weitere Finanzinstitutione strategische Partner und Anteilseigner von Taulia werden. Die Anteilsmehrheit wollen die Walldorfer allerdings nicht aus der Hand geben.

(fo)