Samsung Austin: 2,9 Millionen Liter Schwefelsäureabfälle in die Natur gelaufen

Ein Leck in Samsungs Halbleiterwerk tötete jegliches Wasserleben in einem Nebenfluss von über 2 km Länge.

In Pocket speichern vorlesen Druckansicht 214 Kommentare lesen

(Bild: Samsung Austin)

Lesezeit: 2 Min.

Das Samsung-Halbleiterwerk in Austin, Texas, hatte über Monate hinweg ein unbemerktes Leck, über das Schwefelsäureabfälle ausgelaufen sind. Diese gelangten zunächst in Samsungs eigenen Regenwasserteich und von dort in einen Nebenfluss des Harris Branch Creek im Nordosten von Austin.

Schätzungen zufolge sind über einen Zeitraum von 106 Tagen rund 2,9 Millionen Liter der Schwefelsäureabfälle in den Nebenfluss gelangt. Samsung kontaktierte am 18. Januar 2022 die zuständigen Behörden über das Leck. Den Abfluss in die freie Natur unterband Samsung umgehend durch eine Isolierung des Regenwasserteiches.

In dem Halbleiterwerk in Austin stellt Samsung Chips mit Strukturbreiten von bis zu 14 Nanometern her. Unter anderem SSD-Controller laufen an dem Standort vom Band.

Der pH-Wert des Nebenflusses lag zu diesem Zeitpunkt bei niedrigen 3 bis 4, was auf dem Niveau von Essig liegt. Das Wasser war so sauer, dass jegliches Wasserleben verstarb, einschließlich Fische und Makroinvertebraten. Am 19. Januar 2022 stabilisierte sich der pH-Wert bereits auf 6,7 bis 8,5. Unbekannt sind die möglichen Langzeitfolgen, etwa auf das Grundwasser.

Der betroffene Nebenfluss erstreckt sich über eine Länge von mehr als 2 km.

(Bild: Watershed Protection Department / Google Maps)

Weiter flussabwärts wurden derweil keine messbaren Auswirkungen auf die Wasserchemie oder die Wasserlebewesen festgestellt, heißt es in einem Bericht des Watershed Protection Department (WPD).

Ferner schreibt die Behörde: "WPD erhält von Samsung täglich aktuelle Informationen über die Sanierung des Regenwasserteiches und wird den Teich nach Abschluss der Sanierung und vor der Wiederinbetriebnahme auf seine Integrität überprüfen. Darüber hinaus wird WPD wöchentliche Untersuchungen des betroffenen Nebenflusses durchführen, um die Wasserqualitätsparameter, einschließlich des pH-Werts, zu überwachen, bis alle Sanierungsmaßnahmen abgeschlossen sind."

In einer Stellungnahme gegenüber CBS Austin (nur per VPN erreichbar, via Tom's Hardware) schrieb Samsung, dass ein Großteil der eigenen chemischen Abfälle nicht in die Umwelt gelangt sei. Die Firma will sich jetzt aktiv an der Aufbereitung des nahegelegenen Nebenflusses beteiligen.

(mma)