Microsoft OneDrive für Mac: Nutzer verärgert über Zwangsänderungen

Apple sägt die alte OneDrive-Basis in macOS ab, die Änderungen in der neuen Version des Cloud-Dienstes verwirren Nutzer. Microsoft versucht zu beschwichtigen.

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Microsofts neue OneDrive-Version für macOS hat eine Flut an Beschwerden ausgelöst: Allein unter Microsofts Ankündigung zu den OneDrive-Neuerungen haben sich inzwischen mehrere Hundert Kommentare und Beschwerden gesammelt, viele weitere sind in Foren und sozialen Medien zu finden.

Der Cloud-Dienst ändert derzeit die Funktionsweise grundlegend, die Neuerungen sind in der jüngsten Version des OneDrive-Clients ab macOS 12.1 bereits umgesetzt. Dazu gehört unter anderem, dass OneDrive-Dateien ausschließlich auf Abruf verfügbar sind. Sollen diese auch offline lokal auf dem Mac verfügbar bleiben, muss das erst entsprechend festgelegt werden. Zudem verlagert OneDrive das bislang vom Nutzer gewählte Sync-Root-Verzeichnis eigenständig in einen Cache-Ordner innerhalb der Library des Benutzerordners.

Mit ausführlicheren Erklärungen versucht Microsoft nun, gegenzusteuern und zugleich die Gründe und Abwägungen für die Änderungen offenzulegen. Durch den Umstieg auf die neue Funktionsweise scheinen alle lokal vorliegenden Dateien zu verschwinden und nur noch online verfügbar zu sein, schreibt der für den Client verantwortliche Entwickler, dabei handele es sich aber um eine "optische Täuschung".

Die Verlagerung des Sync-Root-Verzeichnisses führt offenbar dazu, dass Apples Datei-Manager Finder nicht mehr klar erkennt, dass die Dateien bereits lokal auf der Festplatte vorliegen und sie deshalb mit einem Cloud-Icon kennzeichnet. Bei einem Doppelklick werden sie aber gleich geöffnet und müssen nicht erneut heruntergeladen werden.

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Das nun von Microsoft für OneDrive verwendete Apple-Framework File Provider erlaube es derzeit nicht, dem Betriebssystem mitzuteilen, dass die Dateien schon lokal vorliegen, erklärt der Microsoft-Entwickler. Das sei einer der Hauptgründe der Verwirrung bei Nutzern und man suche derzeit nach Wegen, das zu verbessern. Im Finder als Favoriten hinterlegte Ordner verschwinden außerdem im Rahmen des Upgrades, sie müssen erneut als Favoriten in der Seitenleiste abgelegt werden, so Microsoft.

Wer weiterhin alle OneDrive-Dateien lokal auf seinem Mac vorhalten will, soll im Finder den OneDrive-Ordner öffnen, die Ansicht auf "Als Symbole" wählen und einen Rechtsklick in einer der Leerstellen zwischen den Datei-Icons ausführen. Dann lässt sich die Option wählen, alle Dateien und Ordner immer lokal vorzuhalten. Man suche nach Wegen, um das zu vereinfachen, merkt Microsoft an. Es gebe nur noch eine "sehr kleine Zahl an Nutzern", die die Funktion Dateien auf Abruf ganz abschalten, um alle Cloud-Dateien immer lokal greifbar zu haben.

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Mit der Verwendung von Apples File-Provider-Framework will Microsoft OneDrive umfassender in den Finder und Apples Dateisystem APFS integrieren. Das geht allerdings auch auf eine Änderung zurück, die Apple mit der kommenden macOS-Version 12.3 umsetzt: Der Support für die alten Kernel-Extensions, die die Cloud-Dienste OneDrive und Dropbox bislang für die Finder-Integration verwenden, wird von Apple nämlich gestrichen – so bleibt letztlich nur der Umstieg auf das File-Provider-Framework als Option.

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(lbe)