Der Edge- und IIoT-Cloud-Stack StarlingX 6 wechselt auf den Linux-Kernel 5.10

Das Major Release verspricht einfacheres Deployment beim Verwalten und Skalieren von Produktivumgebungen in Edge-Szenarien.

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Der Edge- und IIoT-Cloud-Stack StarlingX 6 wechselt auf den Linux Kernel 5.10

(Bild: RUKSUTAKARN studio / Shutterstock.com)

Lesezeit: 3 Min.
Von
  • Matthias Parbel

Der speziell auf Edge Computing und IIoT-Anwendungen (Industrial Internet of Things) ausgelegte Cloud-Stack StarlingX hat Version 6.0 erreicht. Das Top-Level-Projekt der OpenStack Foundation (OSF) verbindet Komponenten wie Kubernetes, Ceph, Linux und OpenStack zu einer Plattform, die das Bereitstellen von High-Performance-Anwendungen mit geringer Latenz auch in Edge-Umgebungen gewährleisten soll – beispielsweise in Telekommunikationsinfrastruktur für 5G. Neben dem Wechsel auf den Linux Kernel 5.10 liefert das neue Major Release einige Verbesserungen beim Deployment-Tooling und der Sicherheit.

Als zentraler Komponente im Cloud-Stack kommt Linux eine wichtige Rolle zu. Mit dem Update auf den Langzeit-Kernel 5.10 will das StarlingX-Entwicklerteam unter anderem dessen Ergänzungen im Netzwerkbereich nutzen, um Anwenderinnen und Anwendern Verbesserungen bei den Werkzeugen für die Konfiguration der Routing- und Forwarding-Schnittstellen bieten zu können. Im Zuge der jüngsten, von Red Hat ausgelösten Verunsicherungen rund um CentOS, hat sich die StarlingX Community zudem entschieden, eine schrittweise Migration auf Debian einzuleiten.

Zu mehr Sicherheit soll der Einsatz des Linux Auditing System beitragen, mit dem sich sicherheitsrelevante Ereignisse auf Basis vordefinierter Regeln nachverfolgen lassen. Dazu erfasst der Daemon auditd die Ereignisse in einer Log-Datei und macht sie für die nachgelagerte Analyse sowie gegebenenfalls das Einleiten geeigneter Schutzmaßnahmen verfügbar.

Verbesserungen bietet StarlingX 6 auch bei der Handhabung von Zertifikaten. Auf der Plattform stehen nun Dienste zum Verwalten und automatischen Erneuern von Zertifikaten mit dem cert-manager bereit. Das Update der Kubernetes Root CA lässt sich auf einem laufenden System nun durch Hochladen eines Zertifikats oder durch ein automatisch neu generiertes einfacher vollziehen.

Das Upgrade von früheren Versionen auf das neue Major Release erfordert eine Komplettinstallation von StarlingX 6. Nähere Hinweise dazu finden sich in der R6.0-Dokumentation. Da sich auch der Wechsel von einer Konfiguration zu einer anderen auf Basis des klassischen Setups von StarlingX schwierig gestaltete, führt das Entwicklerteam mit Version 6 einen neuen Duplex-Modus ein, der eine Konfiguration mit zwei Controller-Nodes umfasst. Damit wird die Migration eines Deployments – beispielsweise von einer Sub-Cloud zu einer anderen – möglich, ohne StarlingX komplett neu installieren zu müssen.

Der neue Ansatz schafft außerdem die Voraussetzungen für besseres Desaster Recovery. So lassen sich künftig Sub-Clouds zwischen verteilten Cloud-Systemen verschieben, während der Systemcontroller wiederhergestellt wird. Die Vorgehensweise eignet sich darüber hinaus zum Konsolidieren oder sogar Abschalten von Edge-Deployments, die nicht ausgelastet sind.

Mit StarlingX 6 erhalten Entwicklerinnen und Entwickler erstmals auch die Möglichkeit, Sub-Clouds auch lokal anzulegen, sofern der Server Support für die Redfish Scalable Platforms Management API (Redfish) bietet.

Ein Überblick der wichtigsten Neuerungen in StarlingX R6.0 lässt sich der Ankündigung im StarlingX-Blog entnehmen. Eine komplette Zusammenstellung aller Änderungen und neuen Funktionen findet sich in den Release Notes. Der Code des 2020 von der OpenStack Foundation (OSF) Top-Level-Projekt beförderten Cloud-Stacks liegt auf OpenDev.org parat.

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