Telekom-Cashcow T-Mobile US mit Gewinneinbruch im vierten Quartal

Am Jahresende steht für T-Mobile ein Gewinnrückgang. Doch das gesamte Geschäftsjahr 2021 verlief positiv.

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(Bild: T-Mobile US)

Lesezeit: 3 Min.

Die US-Tochter der Deutschen Telekom, T-Mobile US, hat im vierten Quartal des Geschäftsjahrs 2021 deutlich weniger Gewinn eingefahren, teilte der Mobilfunkprovider mit. Zwar konnte T-Mobile US mehr Kunden hinzugewinnen, doch hohe Kosten durch die Fusion mit Sprint drückten das Ergebnis. Für das laufende Geschäftsjahr gibt sich T-Mobile US aber optimistisch.

Den Umsatz konnte T-Mobile US um 2 Prozent auf 20,8 Milliarden US-Dollar, etwa 18,42 Milliarden Euro, in den Monaten von Oktober bis Dezember 2021 steigern. Der Nettogewinn ging aber im Jahresvergleich um 44 Prozent auf 422 Millionen Dollar zurück, wie aus den Geschäftszahlen von T-Mobile US hervorgeht. Schon im dritten Quartal hatte T-Mobile weniger Nettogewinn wegen Belastungen im Zusammenhang der Fusion mit dem ehemaligen Rivalen Sprint verzeichnet. Auch im vierten Quartal sei dies der Grund für den Rückgang des Nettogewinns, der "in erster Linie auf einen geplanten Anstieg der fusionsbedingten Kosten zurückzuführen ist".

Die Fusion mit Sprint hat jedoch schon ordentlich Früchte getragen, wie T-Mobile US ausführt. 2021 hätten sich Synergieeffekte in Höhe von 3,8 Milliarden US-Dollar ergeben. Konkret seien Vertriebs-, Verwaltungs- und Gemeinkosten in einer Größenordnung von 1,8 Milliarden Dollar sowie Servicekosten in Höhe von 900 Millionen Euro eingespart worden. Auch habe es Auswirkungen auf den Netzausbau gegeben. Hier konnten Kosten von einer Milliarde Dollar vermieden werden.

Bei der Integration der Sprint-Kunden sei man besser vorangekommen als geplant: Zum Ende des Jahres 2021 seien bereits 64 Prozent der Sprint-Kunden auf das T-Mobile-Netz umgestellt worden.

Das Neukundengeschäft schließt T-Mobile US mit einem Wachstum bei den Mobilfunkverträgen ab. Rund 844.000 neue Verträge der eigenen Marke kamen im vierten Quartal hinzu. Dazu kamen 906.000 anderer Kunden. Im Prepaid-Bereich konnten 49.000 Kunden gewonnen werden. Unter dem Strich hat T-Mobile US nun 108.719.000 Kunden zum Ende des Fiskaljahres 2021. Das sind mehr als 6,6 Millionen Kunden mehr als noch im Jahr zuvor.

Das gesamte Geschäftsjahr 2021 beendet T-Mobile US mit einem Umsatz von rund 80,12 Milliarden Dollar. Unter dem Strich blieben davon knapp 3,1 Milliarden Dollar Nettogewinn. Mike Sievert, Chef von T-Mobile US, bezeichnete 2021 als das "bisher stärkste Jahr" für T-Mobile. Man habe alle gesetzten Ziele mehr als erfüllt. Beim Nettogewinn steht jedoch im Vergleich zu 2020 ein Minus von 1,3 Prozent in den Büchern.

Zuversichtlich schaut T-Mobile US in die Zukunft: Mindestens 5 Millionen neue Kunden wolle man 2022 hinzugewinnen. Die Synergieeffekte aus der Fusion mit Sprint sollen mindestens 5 Milliarden Dollar betragen, die Einsparungen bis zu 2,35 Milliarden Dollar. Zugleich werden weiterhin Kosten für die Fusion mit Sprint entstehen. Sie sollen etwa bei 5 Milliarden Dollar für das gesamte betragen.

Der Ausblick wurde von den Anlegern wohlwollend aufgenommen. Der Kurs zog nachbörslich um bis zu 8 Prozent an und schoss auf 109,58 Dollar hoch.

(olb)