Britische Wettbewerbsaufsicht verhängt erneut Millionenstrafe gegen Meta

Da sich der Facebook-Mutterkonzern bei der Giphy-Übernahme nicht an Auflagen gehalten hat, soll der Konzern eine weitere Strafe zahlen.

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(Bild: Giphy)

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Gegen Meta/Facebook ist in Großbritannien erneut eine Strafzahlung von umgerechnet 1.775.700 Euro verhängt worden. Der Grund: Meta hat die britische Wettbewerbsbehörde Competition and Markets Authority (CMA) nicht wie angeordnet rechtzeitig über das Ausscheiden von in Schlüsselpositionen Beschäftigten informiert. Im Rahmen der Übernahme von Giphy – einer Datenbank für animierte GIF-Dateien – hatte Meta sich zur Einhaltung der Vollstreckungsanordnung (IEO) verpflichtet.

Die in Großbritannien übliche Anordnung sorgt dafür, dass die beteiligten Unternehmen bis zur Genehmigung des Zusammenschlusses weiterhin getrennte Geschäfte führen, damit Meta und Giphy wie zuvor konkurrieren. Darüber hinaus sollen die Unternehmen durch die Anordnung von nächsten Schritten abgehalten werden, bevor der geplante Zusammenschluss hinreichend geprüft ist. Die britische Wettbewerbsbehörde (CMA) hatte diese Anordnung im Juni 2020 beim Kauf von Giphy verhängt.

Meta hätte die CMA aktiv über alle "wesentlichen Veränderungen" im Unternehmen, inklusive Kündigungen von Mitarbeitern in Schlüsselpositionen, informieren müssen. Vor anschließenden Neueinstellungen oder wenn die Verantwortlichkeiten im Unternehmen sich ändern, hätte dies mitgeteilt werden müssen. Im Fall von Meta seien drei wichtige Mitarbeiter zurückgetreten und deren Aufgaben neu verteilt worden. Zuvor waren diese Personen als Schlüsselmitarbeiter auf einer Liste aufgeführt, die Meta der CMA übergab.

Joel Bamford, Senior Director of Mergers bei der CMA, sagte dazu: "Meta hat es versäumt, uns im Voraus über wichtige personelle Veränderungen zu informieren, obwohl sie wusste, dass sie dazu gesetzlich verpflichtet war. Dies ist nicht das erste Mal, dass dies passiert." Bamford sieht durch derartige Verstöße die Fähigkeit der CMA bedroht, Wettbewerbsvorteile für die Nutzer der entsprechenden Produkte und Dienstleistungen zu erhalten.

Dies ist die zweite Strafe, die Meta aufgrund von Verstößen gegen die IEO bei der Giphy-Übernahme erhalten hat. Erst im Oktober 2021 hatte Facebook fast 60 Millionen Euro zahlen müssen, da Facebook sich trotz anhaltender Warnungen nicht an die Auflagen zur regelmäßigen Berichterstattung über die Einhaltung der Vollstreckungsanordnung gehalten hatte.

Die CMA hatte die Fusion von Meta und Giphy am 30. November 2021 untersagt und forderte Meta auf, Giphy vollständig zu verkaufen. Die Wettbewerbsbehörde hatte festegestellt, dass der Zusammenschluss Social-Media-Nutzern und britischen Werbekunden schaden könnte.

(mack)