Making Fun: Kontroverser Showstart auf Netflix
Mit "Making Fun" startet Anfang Mai eine neue Maker-Show auf Netflix. Auf Twitter gibt es Kritik, denn das Format ähnelt einer YouTube-Show.
(Bild: Netflix)
- Helga Hansen
Fünf bärtige und grummelige Männer setzen Kinderideen in die Realität um, von Katapulten, die Katzenkacke werfen, bis zum furzenden Einhornfahrrad. Mit dieser Prämisse startet am 4. März die neue Reality-Show Making Fun auf Netflix, auch in Deutschland. Am Freitag abend erschien der Trailer, zu dem gleich Kritik einsetzte. Denn mit Kids Invent Stuff gibt es eine YouTube-Show mit der gleichen Idee – die diesen Monat schon ihren fünften Geburtstag feiert.
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Zu sehen sind in Making Fun mit Jimmy DiResta, John "Graz Makes" Graziano, Paul Jackman, Derek "From Malden" Forestier und Pat Lap fĂĽnf YouTuber, die vor allem mit Holz und Metall arbeiten. Ăśber einen Bildschirm werden Kinder eingeblendet, die ihre Ideen vorstellen dĂĽrfen. Wer DiResta ĂĽberzeugt, bekommt seine Idee von dem Bastlern umgesetzt. Mit fast zwei Millionen Followern auf YouTube dĂĽrfte DiResta der bekannteste des Teams sein. Zuletzt war er auĂźerdem als Werkstattmeister in der Spielshow Making It mit Amy Poehler und Nick Offerman zu sehen, wo er den Teilnehmenden bei ihren DIY-Projekten zur Seite stand.
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Kinderideen wie ein Einhorn, das Süßigkeiten auspupst, setzen allerdings auch Ruth Amos und Shawn Brown mit ihrer YouTube-Show Kids Invent Stuff um und das bereits seit Februar 2017. Auf Twitter verwiesen gleich eine Reihe von Leuten auf diesen Kanal, darunter die prominenten YouTuberinnen Naomi "Real Sexy Cyborg" Wu, Dianna "The Physics Girl" Cowern und Becky Stern. In einer Antwort auf Stern erklärt Jackman, die Ähnlichkeit sei "paralleles Denken wie aus dem Lehrbuch", denn man habe über drei Jahre an dem Konzept der Sendung gearbeitet. Für Stern sind es immer noch zu viele Zufälle. Denn vor drei Jahren, im Mai 2019, war das überlebensgroße pupsende Einhorn von Kids Invent Stuff auf dem britischen Makertreffen Makers Central zu sehen. YouTuberin Estefannie "Explains it all" programmierte live einen Raspberry Pi, um das Einhorn über das Internet steuern zu können und Allen Pan dokumentierte den Spaß für die Videoplattform und Social Media. Auch vor Ort: die YouTuber um DiResta.
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Die YouTuberin Jessie Uyeda reaktivierte für die Debatte ihren Twitter-Account und erklärte, zu Beginn der Produktion auf Bestreben von Netflix als Alibifrau dabei gewesen zu sein. Sie habe den Showrunner auf die YouTube-Show hingewiesen, als dieser die Idee für völlig neu hielt. Schlussendlich sei sie aus der Show geschnitten worden. Auf Nachfrage betonte sie außerdem, von den anderen Makern stets liebevoll und mit Respekt behandelt worden zu sein. Sie hätten hart gearbeitet, um ihre ursprüngliche Show-Idee einer der größten Streaming-Plattformen vorstellen können und schließlich auch dort zu landen. Ärgerlich sei vor allem das Vorgehen von Netflix, da man dort weder YouTube-Shows noch Diversität ernst nähme. Amos und Brown haben sich zu der Kontroverse bisher nicht geäußert.
(hch)