Facebook: Peter Thiel verlässt Meta-Verwaltungsrat, um Trump zu unterstützen

Einer der ersten Geldgeber von Facebook verlässt den Konzern. Peter Thiel scheidet aus dem Verwaltungsrat aus, um Donald Trumps Agenda voranzutreiben.

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Peter Thiel

(Bild: Meta)

Lesezeit: 2 Min.

Der US-Milliardär Peter Thiel zieht sich nach mehr als 15 Jahren aus dem Verwaltungsrat des Facebook-Mutterkonzerns Meta zurück – angeblich, um die anstehenden US-Wahlen im Sinne von Ex-Präsident Donald Trump zu beeinflussen. Thiel werde bei den nächsten Wahlen zum Verwaltungsrat von Meta nicht mehr antreten, kündigte der US-Konzern nach US-Börsenschluss an. Über die politischen Ambitionen des 54-Jährigen berichten übereinstimmend mehrere US-Medien. In den vergangenen Jahren hatte Thiel unter anderem mit politischen Äußerungen viel Kritik auf sich gezogen. Auch die von ihm mitgegründete Datenanalysefirma Palantir, die mit Geheimdiensten, Sicherheitsbehörden und Polizeien in vielen Ländern zusammenarbeitet, hat außerhalb der Branche keinen guten Ruf.

Der in Deutschland geborene, aber seit seiner frühen Kindheit in den USA aufgewachsene Thiel hatte als Mitgründer des Bezahldiensts PayPal an der Seite von Elon Musk ein Vermögen gemacht und war der erste externe Investor Facebooks. Seit 2005 sitzt er im Verwaltungsrat des Konzerns. Facebook-Gründer Mark Zuckerberg bezeichnete ihn jetzt als "wertvolles Mitglied" des Gremiums, dem er zutiefst für alles dankbar sei, was er für Facebook getan habe: "Peter ist ein wirklich kreativer Denker, dem du die schwersten Probleme geben kannst und von dem du dann einzigartige Vorschläge bekommst." Thiel lobte im Gegenzug Zuckerbergs "enorme Intelligenz, Energie und Gewissenhaftigkeit".

Thiel glaubt "nicht mehr, dass Freiheit und Demokratie vereinbar sind", wie er 2009 erklärte. Als Donald Trump 2016 die US-Präsidentschaftswahlen gewinnen konnte, war er einer der wenigen Unterstützer des Republikaners in der Technologie-Branche. Er hat noch vor der Amtseinführung einen Antrittsbesuch der IT-Prominenz bei Trump eingefädelt. Als Facebook Jahre später immer drängender mit der Frage konfrontiert wurde, wie mit eigentlich gegen die Nutzungsbedingungen verstoßenden Beiträgen Trumps verfahren werden sollte, galt Thiel als Gegner einer Sperrung.

Während Thiel sich diesbezüglich für unbeschränkte Meinungsfreiheit einsetzte, hatte er vorher jenen Rechtsstreit finanziert, der das US-Medium Gawker in die Insolvenz getrieben hatte. Zuletzt unterstützte er nun mehrere Kandidaten bei den anstehenden US-Halbzeitwahlen mit Millionenbeträgen.

(mho)