Kein Mexit: Meta will Europa nicht verlassen

Der US-Konzern stellt klar: "Meta droht nicht damit, Europa zu verlassen und jede Berichterstattung, die dies impliziert, ist schlichtweg falsch."

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(Bild: mundissima/Shutterstock.com)

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Meta äußert sich zu den Vorwürfen, Europa seine Dienste entziehen zu wollen oder gar damit zu drohen. Das Geschäftsrisiko, das "sich aus der Unsicherheit im Zusammenhang mit der internationalen Datenübertragung" für 70 Prozent anderer europäischer und US-amerikanischer Unternehmen ergebe, sei nicht neu. Die Unternehmen seien auf die internationale Datenübertragung angewiesen, heißt es in einer Stellungnahme. In diesem Zusammenhang fordert der Konzern klare, globale Regeln für einen transatlantischen Datenverkehr.

Meta habe nicht die Absicht, sich aus Europa zurückzuziehen, wie Markus Reinisch, der Vizepräsident für Public Policy Europe in einem Blogeintrag schreibt. Allerdings hoffe er auf einen "Ersatz für das Privacy Shield" zum Schutz des transatlantischen Datenverkehrs und bemängelt, dass der Rechtsrahmen für die transatlantische Datenübermittlung seit Jahren gestört sei. Reinisch will, dass "das Internet weiterhin so funktioniert, wie es gedacht war: ohne Reibungsverluste, in Übereinstimmung mit den geltenden Gesetzen – aber nicht durch nationale Grenzen eingeschränkt."

Einen möglichen Rückzug aus der EU hatte Meta/Facebook auch 2020 thematisiert. Bereits seit mindestens 2018 liefert Meta/Facebook Informationen zum internationalen Datentransfer in seinen jüngsten Jahresberichten und führt dort auch die damit verbundenen Risiken für die Dienste in Europa auf. Da der Europäische Gerichtshof das Privacy-Shield-Abkommen für ungültig erklärt hatte, fehlt eine wichtige Rechtsgrundlage für den Transfer personenbezogener Daten europäischer Bürger in den USA.

Mit Veröffentlichung des Jahresberichts am zweiten Februar 2022 ist auch die Aktie des Konzerns Meta Plattforms Inc. gesunken. Die Finanzdaten zeigten, dass Meta weniger Einnahmen und höhere Verluste aus dem Metaverse gemacht hatte. In kürzester Zeit sank die Firmenbewertung um über 200 Milliarden US-Dollar.

Sinkender Aktienkurs von Meta Plattforms Inc.

(Bild: NASDAQ)

Damit befindet sich Metas Aktie inzwischen auf dem Niveau von Mai 2020.

(mack)