AMD trifft gesenkte Umsatzerwartungen punktgenau

Fast genau 600 Millionen US-Dollar Umsatz erwirtschaftete der Chiphersteller im vergangenen Quartal.

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Eine Überraschung waren die Quartalszahlen von Advanced Micro Device wohl nur noch für einige unterinformierte Börsianer. AMD erzielte im vergangenen Quartal 600,3 Millionen Umsatz und bleibt damit im Rahmen der Anfang Juli herabgesetzten Umsatzerwartungen. Das bedeutet 302 Millionen US-Dollar weniger Umsatz als im vorigen Quartal und 385 Millionen US-Dollar weniger gegenüber dem Vergleichsquartal des Vorjahres. Netto ergibt sich für AMD ein Verlust von 184,9 Millionen US-Dollar gegenüber 9 Millionen US-Dollar Miese im Vorquartal und einem Gewinn von 17 Millionen US-Dollar vor einem Jahr.

Dabei hatte der Chiphersteller Anfang Juli seine Umsatzerwartungen bereits zum zweiten Mal abgespeckt. Noch Ende des ersten Quartals ging man dort von 820 bis 900 Millionen US-Dollar aus, Mitte Juni nur noch von 620 bis 700 Millionen US-Dollar. Finanzchef Robert J. Rivet sieht im Rückblick eine geringe Nachfrage nach Mikroprozessoren im vergangenen Quartal, vor allem in Nordamerika und Europa. Der Umsatz sei geringer als noch vor drei Monaten erwartet ausgefallen.

Bei PC-Prozessoren fiel der Umsatz gegenüber dem zweiten Quartal 2001 um 35 Prozent auf 380 Millionen US-Dollar, bei Speicherchips gar um 45 Prozent auf 175 Millionen US-Dollar. Ein Hoffnungsschimmer bleibt bei den Speichern, denn gegenüber dem vorigen Quartal konnte AMD hier 9 Prozent mehr absetzen. Dieser Trend soll sich nach den Erwartungen von AMD in den kommenden Monaten fortsetzen. Zudem habe der PC-Absatz und damit derjenige der Mikroprozessoren auch unter der üblichen saisonalen Schwankung im zweiten Quartal gelitten. Er müsse sich demnach im kommenden Quartal erholen. Dennoch werde AMD auch im dritten Quartal rote Zahlen schreiben, heißt es in einer Mitteilung des Unternehmens.

An der Börse schadeten die Quartalszahlen anscheinend der AMD-Aktie nicht viel, sondern griffen dem Papier des Erzkonkurrenten unter die Arme: Während AMD an der NASDAQ um 0,74 Prozent auf 9,33 US-Dollar zurückging, notierte Intel um 5,88 Prozent stärker mit 19,44 US-Dollar -- und das trotz eines mageren Quartals. (anw)