T-Online will Web-Inhalte ins TV bringen

Im kommenden Jahr will T-Online sein Internetportal auch über Fernsehgeräte verfügbar machen. Die dazugehörige Technik will der Online-Dienst auf der kommenden CeBit vorstellen, wie Vorstandschef Thomas Holtrop im Gespräch mit dem Handelsblatt ankündigte. Dieses Vorhaben könnte nicht nur für höhere Umsätze bei Werbung und Internethandel, sondern auch bei kostenpflichtigen Inhalten sorgen. Wer Produkte und Leistungen dauerhaft verschenke oder sich -- wie Konkurrent Tiscali -- auf das Zugangsgeschäft konzentriere und das Portalgeschäft vernachlässige, bekomme Probleme, wird Holtrop in dem Bericht zitiert.

Allerdings müsse man sich immer vor Augen halten, dass der Markt für kostenpflichtige Inhalte gerade erst entstehe. "In diesem Jahr wollen wir ausloten, in welchen Bereichen wir erfolgreich sein können. Ab 2004 werden wir höhere Umsätze mit Bezahlinhalten machen", sagte der T-Online-Chef. So sei im Markt für Online-Spiele eine hohe Zahlungsbereitschaft der Nutzer zu verzeichnen. Zukunft habe darüber hinaus das Thema E-Learning. Eine Zweitverwertung der Fußballbundesliga schließt Holtrop für die nähere Zukunft dagegen aus. "Wir sind an Premiuminhalten wie Fußball interessiert. Allerdings sind die Rechte zu teuer", urteilte er.

Zu Gerüchten, die Deutsche Telekom wolle Teile ihrer Online-Tochter an Finanzinvestoren verkaufen, wollte sich Holtrop nicht äußern. "Der neue Telekom-Vorstandschef hat betont, dass es beim Schuldenabbau keine heiligen Kühe geben wird. Ich halte die Überlegung generell für richtig, jetzt zu prüfen, was sich an Werten innerhalb des Konzerns monetarisieren lässt. Aber er hat auch betont, dass die Telekom an der Vier-Säulen-Strategie im Konzern festhalten wird. Alles andere sind Spekulationen, die ich nicht kommentieren möchte." (tol)