Mobilfunkanlagen auf Dresdens Schuldächern bleiben
In Dresden wollte die FDP-Stadtratsfraktion verhindern, dass auf den Dächern öffentlicher Schulen weiterhin Sendeanlagen für den Mobilfunk betrieben werden.
In der sächsischen Landeshauptstadt Dresden ist die FDP-Stadtratsfraktion mit dem Versuch gescheitert, den Betrieb von Mobilfunk-Sendeanlagen auf Dächern öffentlicher Schulen zu verbieten. Das meldet die Tageszeitung Dresdner Neueste Nachrichten (DNN). Nach Angaben von Umweltamtsleiter Christian Korndörfer (CDU) sind in Elbflorenz derzeit insgesamt 254 Mobilfunk-Sendeanlagen installiert, davon 18 auf Schuldächern.
Die FDP wollte den Sendeanlagenbetrieb auf Schuldächern per Antrag für nicht zulässig erklären lassen, konnte sich damit im Umweltausschuss aber nicht durchsetzen. Angesichts möglicher gesundheitsschädigender Folgen von elektromagnetischen Feldern müsse man die Sorgen von Eltern ernst nehmen, erläuterte FDP-Fraktionschef Jan Mücke. Vor allem bei Schwangeren, Kranken und Heranwachsenden gebe es möglicherweise ein erhöhtes Krebsrisiko. Mücke zeigte sich laut DNN erschüttert über das Verhalten seiner Kollegen bei CDU und SPD, die den FDP-Antrag abschmetterten. Angenommen wurde stattdessen ein Änderungsantrag, der Oberbürgermeister Roßberg (FDP) beauftragt, mit den Mobilfunknetzbetreibern ein gesundheitsverträgliches Gesamt-Netz-Konzept zu erarbeiten, das die Strahlung für die Bürger minimiert. Bis 2004 sollen in Dresden im Zuge der UMTS-Aufrüstung bis zu 500 neue Mobilfunk-Sendeanlagen in Betrieb genommen werden.
Einwohner der spanischen Ortschaft l'Escala haben unterdessen Strafanträge gegen den spanischen Mobilfunkbetreiber Telefonica Moviles wegen angeblicher Schädigung der Gesundheit und der Umwelt eingereicht. Telefonica Moviles, Mobil-Tochter des Telefonica-Konzerns, betreibt im Zentrum des bekannten Touristenortes an der Costa Brava eine Mobilfunk-Sendeanlage. Nach Angaben der spanischen Tageszeitung El Mundo gründen sich die Anträge der Einwohner auf mehrere ärztliche Atteste. Von der Sendeanlage soll auch eine negative visuelle Wirkung auf die Bevölkerung ausgehen, schreibt El Mundo. Zu den ärztlichen Attesten zähle ein Fall von Krebs bei einer schwangeren Frau, ein Fall von Hautverletzungen sowie mehrere Berichte über Nervenerkrankungen, die die Betroffenen auf die Mobilfunkanlage zurückführen. (pmz)