Behindertengerechtes Gründerzentrum feiert Jubiläum
Gründungen während der Studienzeit seien leichter als nach Abschluss des Studiums, hieß es zum einjährigen Bestehen des Heidelberger Gründerzentrums.
In einem feierlichen Festakt wurde das einjährige Bestehen des Heidelberger Gründerzentrums e.V. gewürdigt. "Diese, auf dem Campus befindliche Einrichtung hat es sich zum Ziel gesetzt, Studenten eher zu potenziellen Unternehmern als zu potenziellen Arbeitnehmern zu machen", erklärte Prof. Dr. Wolf-Dietmar Oberhoff, Wirtschaftsinformatiker an der FH Heidelberg, in seinem Festvortrag. Gründungen während der Studienzeit sind nach seiner Auffassung leichter als nach Abschluss des Studiums. Ferner sind die Voraussetzungen auf dem Campus nahezu ideal, so Oberhoff.
Dies soll in Heidelberg ganz besonders für behinderte Menschen gelten. Im Heidelberger Gründerzentrum sind Labors, Werkstätten, Computer und Netze 24 Stunden verfügbar, die auch und vor allem von behinderten Studenten genutzt werden sollen, um eigene Geschäftsideen in Geschäftsmodelle umzusetzen. Die ständige Verfügbarkeit der Ressourcen ist in Heidelberg realisiert durch den Einsatz von Easy-Key, einem Projekt, das an der FH Heidelberg entwickelt wurde. Mittels eines elektronischen Schlüssels können die Studenten das Zentren betreten, wann immer sie wollen. "Sollte mal ein PC abhanden kommen, wissen wir zumindest, wer ihn mitgenommen hat", so Torsten Ziegler, Leiter des Betreuungsteams.
Dozenten und Betreuer sind jederzeit erreichbar und auch das juristische, administrative und finanzielle Umfeld möchte das Gründerzentrum bereitstellen. Das Betreuungsteam hat zudem eine behindertengerechte Infrastruktur geschaffen. Neben dem Einsatz von Spracherkennungstools mit ViaVoice und einem Wireless LAN, das nun unter dem Titel "Notebook-University" in einem campusweiten Feldversuch getestet werden soll, können etwa an den Rollstuhl gebundene Studenten aktiv an Gründerideen oder entsprechenden Forschungsarbeiten ohne fremde Hilfe mitwirken. Eines der im Zentrum betreuten Projekte, "Effizienzmessung von Spracherkennungs-Systemen im Studienbetrieb im Vergleich von Behinderten und Nicht-Behinderten", erhielt im März 2002 den VDI-Preis "Technik hilft Menschen". Offensichtlich kommt die Initiative aber auch in der Wirtschaft an: Firmenvertreter informierten sich vor Ort und IBM spendete dem Gründerzentrum einen Server der iSeries. (Jörg Birkelbach) / (jk)