Europol soll eigene Mitarbeiter bespitzeln

Die europäische Polizeibehörde Europol in Den Haag ist nach einem Bericht der niederländischen Tageszeitung De Telegraaf in einen Abhörskandal verwickelt.

In Pocket speichern vorlesen Druckansicht 41 Kommentare lesen
Lesezeit: 1 Min.
Von
  • Peter-Michael Ziegler

Die europäische Polizeibehörde Europol in Den Haag ist nach einem Bericht der niederländischen Tageszeitung De Telegraaf in einen Abhörskandal verwickelt. Europol-Direktor Jürgen Storbeck lasse die Telefone von Mitarbeitern abhören und auch den persönlichen E-Mail-Verkehr kontrollieren, schreibt De Telegraaf am Wochendende. Die Zeitung bezieht sich auf Aussagen von Mitarbeitern. Danach soll auch in "Privatcomputer eingebrochen" und privates Schriftmaterial von Mitarbeitern "kontrolliert" worden sein.

"Die Spannungen innerhalb der Organisation nehmen zu", erklärte der Vorsitzende der niederländischen Polizeigewerkschaft, Hans van Duin, der Zeitung. Er habe von Einbrüchen in Computer und dem Abhören von Telefongesprächen gehört. Mehr könne er darüber aber nicht sagen, "um keinen in Schwierigkeiten zu bringen". Er bestätigte, dass kürzlich 120 Europol-Mitarbeiter Mitglied der Gewerkschaft geworden sind.

Europol hat den Sachverhalt unterdessen dementiert. Europol-Direktor Storbeck habe nie angeordnet, Telefone der Mitarbeiter abzuhören und persönliche E-Mails zu kontrollieren, erklärte Behördensprecher Rainer Wenning. Allerdings gebe es "sehr strenge Sicherheitsbestimmungen". (pmz)