Virtuelle Mietserver sollen Hosting-Markt aufrollen

Das Frechener Unternehmen Intergenia will den Webhosting-Markt gleichsam von hinten aufrollen: Im November startet es sein neues Produkt "vServer".

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Das Frechener Unternehmen Intergenia will den Webhosting-Markt gleichsam von hinten aufrollen: Im November startet es sein neues Produkt "vServer". Dabei soll eine Software dafĂĽr sorgen, dass die Kunden einen "virtuellen" Server erhalten -- fĂĽr 9,99 Euro pro Monat. Dieser Server soll sich genau so verhalten wie ein dedizierter, also angemieteter eigener Server.

Der Clou dabei: Jeder vServer läuft in einer Sandbox auf einer großen Maschine und teilt sich deren Ressourcen mit bis zu 100 anderen virtuellen Umgebungen. Als Hardware sollen Dual-Prozessor-Rechner zum Einsatz kommen, die jeweils mit 4 GByte DDR-RAM bestückt sind. Je nach Auslastung teilen sich die installierten vServer die Gesamtkapazität des Rechners. Eine garantierte Minimal-Performance soll dafür sorgen, dass der vServer immer vernünftig läuft. Darüber hinaus darf er Freikapazitäten im so genannten "Performance-Boost" zusätzlich verwenden. Über die zur Realisierung des Angebots verwendete Software wollte Intergenia bisher nichts berichten. Sie soll von einer US-amerikanischen Firma stammen.

Verglichen mit den Angeboten von Shared-Hosting-Anbietern im gleichen Preisbereich protzt vServer mit Features. Im Einstiegsangebot, das Intergenia über seine Marke Server4Free anbieten will, erhält der Kunde für 9,99 Euro pro Monat (plus 29 Euro einmalige Setup-Gebühr) 1000 MByte Plattenplatz zur freien Verfügung und 15 GByte pauschal abgegoltenen Traffic. In der RedHat-Umgebung lassen sich dann Programme wie etwa eigene Gameserver installieren und ausführen, ein voller SSH-Zugriff soll möglich sein, PHP, Perl. MySQL, Tomcat, Confixx Light sind vorinstalliert. Skripte sollen ohne jegliche Ressourcenbeschränkungen ausführbar sein. Auch zeitgesteuerte Cronjobs gehören zum Programm.

Intergenia erhofft sich, mit dem Kampfpreis viele Shared-Hosting-Kunden anderer Anbieter zum Wechseln bewegen zu können. Erklärte Konkurrenz sind denn auch die Massenhoster 1&1 oder Strato. Siegesgewiss hat man eine zum Victory-Zeichen erhobene Hand als Markenlogo für vServer auserkoren. Im Gespräch mit heise online versicherte Intergenia-Vorstand Jochen Berger, dass interessierte Kunden ab Mitte Oktober vServer über die Websites von Server4Free und plusserver bestellen können. Es seien genügend Kapazitäten vorhanden, um alle Kunden zum Einstieg am 1. November bedienen zu können. (hob)