BMWi fördert fünf MobilMedia-Projekte
Im Rahmen des Technologie-Wettbewerbs MobilMedia fördert das Wirtschaftsministerium fünf Projekte mit insgesamt 15 Millionen Euro.
Der vom Bundesministerium für Wirtschaft und Technologie (BMWi) Ende Oktober 2001 gestartete Technologie-Wettbewerb MobilMedia fand nach einem müden Start doch noch großen Anklang. Insgesamt gingen 137 Projektvorschläge aus den Bereichen Business-to-Business (B2B), Business-to-Consumer (B2C) und M-Government (G2B/C) ein. Aus diesem Bewerberkreis hat das BMWi nun auf der Grundlage der Empfehlungen einer international besetzten unabhängigen Jury fünf Vorhaben für die Förderung ausgewählt:
MOBIKO: Mobile Kooperation im Bauwesen durch drahtlose Kommunikationstechniken (B2B). Alle am Bauprozess beteiligten Organisationen, Institutionen und Personen sollen auch mit mobilen Endgeräten gemeinsam an einem Datenbestand arbeiten und rechtsverbindliche Transaktionen durchführen können. Sicherheitsinfrastrukturen wie die elektronische Signatur sorgen dabei für Rechtsverbindlichkeit.
MoBüd: MobileBürgerDienste (G2B/C). Das Amt soll zum Bürger kommen, nicht mehr umgekehrt. Die Dienstleistungen umfassen Themen wie Familien-, Jugend- und Ausländerangelegenheiten, Sozialleistungen, Meldewesen und Fundsachen. Mit Hilfe des mobilen Bürgeramts soll ein bedarfsgerechtes Angebot der Verwaltung dort stattfinden, wo große Kundenströme zu erwarten sind oder wo relativ viele Tätigkeiten im Verwaltungsbereich anfallen. Beispiele sind Einkaufspassagen, Krankenhäuser oder Ausländerwohnheime.
V-Card: Marketing macht mobil (B2C). Multimediale Dienste sollen die tägliche Kommunikation über mobile Endgeräte bereichern. Die Anwendungen müssen aber auch bezahlbar sein. Deshalb wird ein Sponsorenmodell erprobt, das den Großteil der Kosten für die Kommunikationsaufwertung tragen soll. Mit dem Projekt stellt man besonders auf Jugendliche ab. Beispiele sind die Versendung von Kurzvideoclips, mobiles Tamagotchi, Self Styling per Handy und Chat-Rooms.
MMD: Mobile Media Distribution (B2B/C). Das Projekt MMD will die Stärken der digitalen Rundfunktechnologie (Kosten- und Geschwindigkeitsvorteil) mit den Stärken der Mobilfunktechnologie (Personalisierung und Lokalisierung) verbinden. Als erster Anwendungsfall soll ein gebündeltes Diensteangebot für Geschäftsreisende geschaffen werden mit Wetter- und Verkehrsinformationen oder automatischer Terminplanung bei Verspätung.
ELBA: Erprobung Location Based Advertising (B/G2C). Neue Technologien und Dienstleistungen sollen ortsbezogene Informationsversorgung mit Werbung kombinieren. Dazu sind drei Beispielszenarien (öffentliche Verkehrsmittel, mobile Endgeräte, Kaufhäuser) angedacht. Hierunter fallen neben der Versorgung Reisender mit positionsbezogenen Informationen auch die Bereitstellung personalisierter und kontextbezogener Informationen etwa zu gesuchten Produkten in Kaufhäusern. Schwerpunkte der Entwicklung sind eine offene Plattform, die Verbindung von Mobilfunknetzen und WLANs sowie eine hohe Sicherheit und Zuverlässigkeit der Kommunikation.
Die technische Grundlage aller Projektvorschläge sind multimediafähige mobile Endgeräte und die neuen Mobilfunkstandards (GPRS und UMTS), aber auch digitale Rundfunk- (DAB) und Fernsehtechnologien (DVB). Für die Förderung der Preisträgerprojekte des MobilMedia-Wettbewerbs und entsprechende Begleitmaßnahmen hat das BMWi ein Mittelvolumen von 15 Millionen Euro eingeplant. (Jörg Birkelbach) / (ad)