Europaparlament: Offshore-Windenergie ist unerlässlich

Noch nie war Offshore-Windkraft so günstig wie heute, sagt das Parlament. Sie müsse schnell ausgebaut werden, denn sie werde dringend benötigt.

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Europäisches Offshore-Netz.

(Bild: Stiftung Offshore-Windenergie)

Lesezeit: 3 Min.

"Die Strategie für erneuerbare Offshore-Energie ist der Schlüssel für den grünen Wandel, bei dem die Zeit eine entscheidende Rolle spielt", sagte der dänische Abgeordnete im Europäischen Parlament Morten Petersen (Renew), Berichterstatter zu dem Thema. Es werde viel grüner Strom benötigt, um die Klimaziele zu erreichen. Die Strategie für erneuerbare Offshore-Energie sei in dieser Hinsicht unerlässlich.

Die Kosten der Offshore-Windenergie seien zwischen 2010 und 2020 um 48 Prozent gesunken. Dadurch sei sie eine der Energiequellen mit den wettbewerbsfähigsten Preisen, heißt es aus dem Europäischen Parlament. Ohne einen baldigen Ausstieg aus der Nutzung fossiler Brennstoffe und ohne die Abkehr von Subventionen für fossile Brennstoffe wäre es unmöglich, die Ziele für erneuerbare Energie zu erreichen und die Erderwärmung auf weniger als 1,5 °C bis zum Ende des Jahrhunderts zu begrenzen, erklären die Abgeordneten.

Mit 518 Stimmen bei 88 Gegenstimmen und 85 Enthaltungen haben sie seinen Bericht angenommen, laut dem ein beschleunigter Ausbau der erneuerbaren Offshore-Energie nötig sei, um die von der EU-Kommission vorgegebenen Ziele von 60 GW bis 2030 und 340 GW bis 2050 zu erreichen. Dabei müssten die Windparks nachhaltig gebaut, aber der Meeresraum und die Küsten nachhaltiger bewirtschaftet werden. Fischerei und Seeverkehr müssten nebenher bestehen können, die Windparks könnten selbst zur biologischen Vielfalt beitragen.

Ende 2020 produzierten Offshore-Windparks in der EU 12 GW, allein in Deutschland waren es vor einem Jahr knapp 7,8 GW in 1501 Anlagen, 2021 wurden hierzumeere keine neuen Anlagen gebaut. Deutschland will nach den Vorgaben der neuen Regierung bis 2030 rund 30 GW Offshore-Windstrom produzieren, dabei gibt es auch eine Kooperation mit Dänemark.

Die EU-Abgeordneten meinen, es sei entscheidend, Offshore-Windparks auf kreislauforientierte und erneuerbare Weise zu konzipieren, zu entwickeln und einzusetzen. Schließlich würden erhebliche Mengen an Metallen und Mineralien benötigt, sagen die Abgeordneten. Sie fordern ein EU-weites Deponieverbot für ausgemusterte Windturbinenflügel bis 2025.

Die Abgeordneten betonen laut Mitteilung auch, es sei dringlich, die bestehende Infrastruktur zu verbessern und auszubauen. Viele Mitgliedstaaten seien bei der Einführung der erneuerbaren Energie und beim Aufbau der Infrastruktur im Rückstand.

Dabei müssten auch Genehmigungsverfahren verkürzt und transparent gestaltet werden. In der Öffentlichkeit müsse das Vertrauen in die Fähigkeit der erneuerbaren Energieträger erhöht werden, dass Energieunabhängigkeit und Versorgungssicherheit erreicht wird.

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Die EU sei in der Technik für erneuerbare Offshore-Energie führend. Durch die Unterstützung des Wachstums der sauberen Energieerzeugung erwarten die Europarlamentarier einen beträchtlichen wirtschaftlichen Impuls. "NextGenerationEU", das Aufbauinstrument der EU, sei eine gute Gelegenheit, zusätzlich zu den privaten Investitionen öffentliches Kapital in großem Umfang zu mobilisieren.

(anw)