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Root-Rechte durch Schwachstelle in Softwareverteilungssystem Snap

Sicherheitslücken in der Software-Bereitstellung Snap ermöglichen Angreifern unter anderem, ihre Rechte im System auszuweiten. Updates beheben die Fehler.

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Aufmacher root-Lücke in Snap geschlossen

(Bild: Shutterstock)

Lesezeit: 2 Min.
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Sicherheitslücken im Softwareverteilungssystem Snap könnten Angreifer missbrauchen, um Root-Rechte im System zu erlangen – etwa in der Standardkonfiguration von Ubuntu auf dem Desktop. Mit Snap können Nutzer speziell vorbereitete Softwarepakete installieren, die etwa auf aktuellerem Stand sind als die nativen Fassungen aus den Distributions-eigenen Paketquellen. Dazu stellt Snap eine Umgebung mit Laufzeitbibliotheken und Separierungsschichten bereit, damit derartige Softwarepakete keinen Schaden im System anrichten können.

Angreifer könnten mit präparierten Content-Interface- und Layout-Deklarationen in Snap-Bundles beliebige AppArmor-Regeln einschleusen und dadurch aus den Rechteeinschränkungen von Snap ausbrechen (CVE-2021-4120, CVSS 8.2, Risiko hoch). Zudem könnten sie an Root-Rechte gelangen, indem sie einen Hardlink von der ausführbaren Datei snap-confine auf eine beliebige Binärdatei anlegen, da der Snap-Dienst nicht korrekt prüft, von wo diese Datei gestartet wird (CVE-2021-44730, CVSS 7.8, hoch). Dieselbe Auswirkung war durch eine sogenannte Race-Condition in snap-confine möglich, wenn Angreifer beim Vorbereiten eines privaten Mount Namespace durch Snap ihre eigenen Inhalte dort eingebunden haben (CVE-2021-44731, CVSS 7.8, hoch).

Eine weitere Sicherheitslücke mit niedrigem Risiko bestand darin, dass ältere Snap-Versionen die Zugriffsrechte auf das ~/snap-Verzeichnis nicht restriktiv genug gesetzt haben, sodass Unbefugte möglicherweise Informationen hätten auslesen können (CVE-2021-3155, CVSS 3.8, niedrig). In einer Sicherheitsmeldung beschreibt Qualys, ein IT-Sicherheitsunternehmen, sehr detailliert, wie die Forscher die beiden Lücken zum Ausweiten der eigenen Rechte aufgespürt und dafür einen Proof-of-Concept-Exploit entwickelt haben.

Die Fehler finden sich in Snap vor der aktuellen Version 2.54.3. Ubuntu hat in einem Security-Advisory die aktualisierten Pakete für die unterschiedlichen Distributions-Versionen aufgelistet. Da Snap auch von vielen anderen Distributionen angeboten wird, sollten Linux-Nutzer mit ihrer Paketverwaltung nach Aktualisierungen der Software suchen und diese zügig herunterladen und installieren.

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(dmk)