Open-Source-Tool Unredacter macht verpixelten Text wieder lesbar

Verpixelung ist keine sichere Methode, um Textpassagen unkenntlich zu machen, wie Sicherheitsforscher gezeigt haben.

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(Bild: Bishop Fox)

Lesezeit: 1 Min.
Von
  • Stefan Baur

"Unredacter" nennt sich ein kleines Tool, das verpixelte Texte in Grafikdateien wieder lesbar machen kann. Die von Dan Petro, einem leitenden Forscher des Security-Anbieters Bishop Fox, entwickelte Software behebt offenbar die Schwächen bei der Erkennung von verpixelten Texten, die dem schon seit Längerem verfügbaren Tool „Depix“ eigen sind. Ein Test des Unternehmens Jumpsec Labs hatte diese im vergangenen Jahr aufgezeigt.

Sicherheitsforscher Caleb Herbert von Jumpsec hatte damals über seine Misserfolge mit Depix gebloggt, und am Ende seines Posts als Wettbewerb einen von ihm selbst verpixelten Text veröffentlicht. Dan Pedros neues Tool war nun in der Lage, diesen Text zu "entpixeln" – Herbert bestätigte laut Pedros Blogpost, dass das per Unredacter ermittelte Ergebnis korrekt sei. Entsprechend empfahl Pedro auch, nicht auf Verpixelung zurückzugreifen, wenn man Textpassagen unkenntlich machen will.

Dass das Verpixeln von Fotos zur Anonymisierung nicht ohne Risiko ist, konnten Forscher von Google bereits im Jahr 2017 nachweisen. Wer bislang dachte, bei Text sei dies weniger problematisch, wird spätestens jetzt eines Besseren belehrt. Ebenso vermeiden sollte man künstliche Unschärfe sowie Verzerrungen und Verwirbelungen – auch diese wurden schon mit Erfolg rückgängig gemacht.

Aus Sicherheitsgründen sollte man immer zu einem soliden Farbbalken als Überlagerung greifen, wenn man Teile von Bildern oder Dokumenten anonymisieren will. Um Text in PDFs sicher zu schwärzen, bieten sich zum Beispiel die in unseren Tipps und Tricks beschriebenen Vorgehensweisen an.

(axk)