Netz-Zukunft in der Diskussion

Die Netz-Architekten des Grid-Forum treffen sich in Edinburgh, um die Zukunft des verteilten Rechnens und Speicherns zu diskutieren.

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Die Zukunft des Internet haben schon viele Zukunftsautoren gemalt. Sie hat oft verblüffende Ähnlichkeit mit den Konzepten des Grid, einem Netzwerkgitter, das einheitliche Grundlagen zur Verteilung von Rechenkraft, Speicher und anderen Ressourcen zur Verfügung stellt. Vom 21. bis 24. Juli läuft in Edinburgh eine Tagung des Global Grid Forum, auf der sich die führenden Köpfe im Bereich Vernetzung ihre selbigen zerbrechen, um das schwammige Konzept des transparenten Netzes, aus dem der User irgendwann Ressourcen wie aus dem Stromnetz zapfen können soll, zu konkretisieren und verwirklichen.

Es ist einfach, in Visionen vom allgegenwärtigen Gitter zu schwelgen, im Moment nutzen jedoch beinah ausschließlich Forscher Grid-Technologie und das vorwiegend in breitbandigen Forschungsnetzen. In Amerika vernetzen Wissenschaftler die Prozessor-Power ihrer Superrechner für besonders schwierige Projekte und im europäischen Forschungszentrum CERN werden die Daten zum Teil über ein internes Grid verteilt. So ein Gitter ist auch kommerziell interessant, sodass große Firmen wie IBM oder Sun beachtliche Entwicklungskapazitäten in die Technik stecken. Irgendwann wollen sie dann zum Beispiel großen Firmen eine Intranet-Infrastruktur verkaufen, mit der diese ihre brachliegenden Rechenressourcen erkennen und Gewinn bringend nutzen können.

Für die Grid-Infrastruktur existiert schon seit längerem ein Toolkit namens Globus, das beständig weiterentwickelt wird. Experimentierfreudige können sich damit ihr eigenes kleines Wohnzimmer-Grid bauen. Die Grid Conference läuft noch bis Mittwoch und bietet Themen sowie Workshops zu Grid-Themen. Die nächste Konferenz steht ebenfalls schon fest: vom 15. bis 17. Oktober diesen Jahres treffen sich die Spezialisten wieder, dann in der Windy City Chicago. (cgl)