In macOS integrierte Cloud-Dienste: Probleme bei Backups möglich

Apples Betriebssystem kann Cloud-Dateien unerwartet von der Platte werfen, nicht nur bei iCloud Drive. Die Dokumente fehlen dann bei der lokalen Datensicherung.

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MacBook Pro auf Tisch
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Änderungen bei der Integration von Cloud-Diensten in macOS können bei Backups zu unschönen Überraschungen führen, betroffen sind alle großen Anbieter von Apples iCloud Drive über Dropbox, Microsoft OneDrive bis hin zu Google Drive. Apples Betriebssystem übernimmt nämlich zunehmend die Kontrolle über den von Cloud-Diensten belegten Speicherplatz und kann Dokumente eigenhändig von der lokalen Festplatte werfen. Die Dateien sind zwar weiter über den Cloud-Anbieter verfügbar, landen aber nicht länger in lokalen Backups, die etwa mit Apples Time Machine oder gängigen Datensicherungs-Tools von Drittanbietern erstellt werden.

Diese Online-Only-Dateien aus iCloud Drive, Dropbox OneDrive und Google Drive erscheinen zwar als Dateien im Finder, sind aber nicht Teil des lokalen Backups, warnt der Entwickler des Backup-Tools Carbon Copy Cloner in einem aktualisierten Support-Dokument. Die für die ausgelagerten Cloud-Dokumente vom Finder automatisch angelegten Platzhalter-Dateien werden unter Umständen als Teil des Backups mit gesichert, funktionieren nach einer Wiederherstellung aber nicht mehr richtig: Sie können die verknüpfte Datei nicht erneut aus der Cloud laden, heißt es bei Carbon Copy Cloner.

Das Backup-Tool klammert manche Platzhalter deshalb gleich vom Backup aus. Das könne allerdings ein anderes Folgeproblem nach sich ziehen, erläutert der Entwickler: Fehlen die Platzhalter nämlich nach der Wiederherstellung des Backups, interpretiert der Cloud-Dienst das möglicherweise als eine aktive Löschung der Datei auf einem der Geräte des Nutzers – und löscht diese deshalb auch in der Cloud. Das lässt sich gewöhnlich über die Bedienoberfläche des Cloud-Dienstes rückgängig machen, kann aber mühsam sein.

Der Backup-Spezialist weist zudem darauf hin, dass die Cloud-Dienste ihre Verzeichnisse im Library-Ordner des Nutzers verstecken, die lokal vorgehaltenen Dateien von Cloud-Diensten finden sich im Backup dann dort – und nicht im sonst gewohnten Verzeichnis im Finder.

Verschärft wird das Problem durch macOS Monterey: macOS 12.3, das vermutlich im März erscheint, streicht die bisher von Dropbox und OneDrive verwendeten Kernel-Erweiterungen. Beide Cloud-Dienste liefern Dateien dann standardmäßig nur noch auf Abruf statt sie automatisch lokal herunterzuladen und zu speichern. Lädt der Nutzer die Dateien nicht erneut auf seinen Mac, landen sie also nicht mehr im Backup.

Auch Apples iCloud Drive kann Dateien unerwartet auslagern, selbst wenn die Option zum "Mac-Speicher optimieren" nicht aktiviert wurde, wie der Entwickler Howard Oakley anmerkt, auf eine Sicherung im lokalen Backup darf man sich bei den iCloud-Dokumenten also nicht verlassen. Um sicherzugehen, dass die Dateien von Cloud-Diensten auch lokal im Backup gespeichert werden, müssen Nutzer ihre Sicherungen entsprechend auf Vollständigkeit prüfen.

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(lbe)