Apple Store Amsterdam: Geiselnehmer forderte 200 Millionen Euro in Kryptowährung

Der mutmaßliche Geiselnehmer ist laut Polizei ein wegen Waffenbesitz vorbestrafter 27-Jähriger. Der Verdächtigte schickte während der Tat Selfies an Medien.

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(Bild: Apple)

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Die niederländische Polizei hat Details zu einer in der Nacht auf Mittwoch beendeten Geiselnahme im Apple Store Amsterdam genannt. Der Verdächtigte habe fast unmittelbar nach dem Betreten des Geschäftes am späten Dienstagnachmittag eine Geisel genommen und 200 Millionen Euro Lösegeld in Kryptowährung gefordert, wie auf einer Pressekonferenz in Amsterdam mitgeteilt wurde. Er habe damit gedroht, sich in die Luft zu sprengen und die Geisel durchgehend mit einer Waffe bedroht.

Die Person sei innerhalb von 90 Minuten identifiziert worden, es handele sich um einen 27-jährigen Mann aus Amsterdam mit einer Vorstrafe wegen Waffenbesitzes, so die Polizei. Bei der Geisel, die unverletzt blieb, habe es sich um einen Kunden gehandelt, der offenbar aus Großbritannien stammt.

In dem Apple-Laden hätten sich zu Beginn der Geiselnahme rund 70 Personen aufgehalten, mehrere versteckten sich über Stunden in einem Besenschrank, teilte Amsterdams stellvertretender Bürgermeister mit. Laut Polizei wurden zwei Waffen sichergestellt, aber kein Sprengstoff gefunden.

Berichten zufolge schickte der mutmaßliche Geiselnehmer Selfies und Fotos vom Tatort an niederländische Medien, darunter Aufnahmen, die den Verdächtigten im Tarnanzug mit einer Sprengstoffweste zeigen. Dabei handelte es sich offenbar um eine Attrappe, es wurde kein Sprengstoff gefunden, erklärte die Polizei – die Analyse der Weste ist aber noch nicht abgeschlossen.

Ein ferngesteuerter Roboter brachte dem mutmaßlichen Geiselnehmer kurz nach 22.30 Uhr Wasser, dies nutzte die Geisel offenbar zur Flucht und rannte aus dem Apple-Laden. Bei der Verfolgung wurde der Verdächtige durch ein Polizeifahrzeug gerammt, wie Videos von Anwohnern zeigen. Er sei im Anschluss erst durch einen Bomben-Roboter untersucht und dann in ein Krankenhaus gebracht worden, hieß es weiter.

Alle Kunden und Mitarbeiter sind nach diesem "schrecklichen Erlebnis" in Sicherheit, betonte Apple in einer Stellungnahme gegenüber Techcrunch und dankte der Polizei für ihre Arbeit. Alle drei Apple-Ladengeschäfte in den Niederlanden bleiben bis Freitag geschlossen.

(lbe)