Deutsche Telekom legt 2021 deutliches Umsatz- und Kundenwachstum hin

Die Telekom ist weiter auf Wachstumskurs. Der größte Teil des Umsatzes und Gewinns geht auf Auslandsgeschäfte zurück.

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(Bild: Deutsche Telekom)

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Die Deutsche Telekom hat im Geschäftsjahr 2021 ein starkes Umsatzwachstum verzeichnet. Das geht aus dem Geschäftsbericht hervor, den die Telekom am Donnerstag vorgelegt hat. Demnach stieg der Umsatz um 7,7 Prozent auf 108,8 Milliarden Euro, das bereinigte Betriebsergebnis nahm im Jahresvergleich um 6,6 Prozent zu und beträgt nunmehr 37,3 Milliarden Euro. Erneut zeigt sich als Treiber die Konzerntochter T-Mobile US, die den Löwenanteil des Konzernumsatzes ausmacht. Insgesamt hat die Telekom ordentlich Neukunden hinzugewinnen können – besonders auch in Deutschland.

77 Milliarden Euro des gesamten Umsatzes gehen auf das Konto von Auslandsanteilen, den restlichen Anteil von 23 Prozent erzielt die Telekom in Deutschland. Damit verfestigt sich der seit mehreren Jahren anhaltende Trend, dass die Telekom ihr Geld größtenteils im Ausland erwirtschaftet. Zum Vergleich: 2014 lag der Auslandsanteil des Umsatzes noch bei 60,1 Prozent, 39,9 Prozent machte die Telekom im Inland.

Die Verschiebung ergibt sich vor allem aus dem starken Geschäft von T-Mobile US und den Steigerungen, die die Fusion im April 2020 mit dem ehemaligen Konkurrenten Sprint eingebracht hat. So stieg 2021 der Gesamtumsatz von T-Mobile US um 15,2 Prozent auf 80,8 Milliarden US-Dollar, etwa 71,8 Milliarden Euro. Die US-Tochter trägt somit rund zwei Drittel zum gesamten Konzernumsatz bei. Beim bereinigten Betriebsergebnis sind es mit 26,9 Milliarden Dollar etwa 11,8 Prozent.

Der Zuwachs ergibt sich hauptsächlich aus dem starken Kundenzuwachs von rund 6,7 Millionen im abgeschlossenen Geschäftsjahr. T-Mobile US verzeichnete am Jahresende 108,7 Millionen Kunden. Zugleich beginnt sich die Fusion mit Sprint langsam auszuzahlen. Die geplanten Synergieeffekte haben nach Angaben der Telekom rund 3,8 Milliarden Euro betragen, 2022 soll der Wert auf bis zu 5,3 Milliarden ansteigen. Dann würden die Kosten für die Fusion unterhalb der positiven Effekte liegen.

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Im europäischen Ausland wuchs das Betriebsergebnis um 5,4 Prozent auf 4 Milliarden Euro an. Organisch nahmen die Service-Umsätze um 2 Prozent auf 9,6 Milliarden Euro zu. Insgesamt stiegt auch die Anzahl der Mobilfunkkunden in Europa um 0,4 Prozent auf 45,8 Millionen an. Allerdings verlor die Telekom etwa 269.000 Vertragskunden. Bei den Festnetzanschlüssen gab es ein Minus von 14,1 Prozent, bei den Breitband-Kunden büßte die Telekom in Europa 8,1 Prozent der Kunden ein.

In Deutschland blickt die Telekom dagegen insgesamt auf steigende Kundenzahlen. Im Mobilfunkbereich nahm die Anzahl der Kunden um 10,4 Prozent auf 53,2 Millionen zu. Allerdings nahm auch hier die Anzahl der Vertragskunden mit 11 Prozent, etwa 2,8 Millionen, drastisch ab. Die Anzahl der Festnetzanschlüsse sank auf 17,5 Millionen um 0,4 Prozentpunkte. Breitbandanschlüsse gingen um 2,5 Prozent auf rund 14,5 Millionen nach oben, davon entfielen 10,3 Millionen auf Glasfaseranschlüsse, weist die Telekom in einer Mitteilung aus. Bei den Glasfaseranschlüssen verzeichnete die Telekom ein Plus von 9,1 Prozent. Auch der TV-Bereich legte zu – um 3,5 Prozent. Rund 4 Millionen Haushalte nutzten zum Jahresende das Angebot der Telekom in Deutschland.

Insgesamt setzte die Telekom 24,2 Milliarden Euro um, eine Zunahme um 1,6 Prozent. Das bereinigte Betriebsergebnis stieg mit 3,6 Prozent auf 9,5 Milliarden Euro.

T-Systems habe "das wichtigste Finanzziel für 2021 erreicht", schreibt die Telekom. Durch Einsparungen konnte im Großkundengeschäft ein EBITDA AL von 286 Millionen erzielt werden, ein Plus von 2,5 Prozent. Der Umsatz fiel um 3,4 Prozent auf 4 Milliarden Euro. Auch der Auftragseingang sei um 8,5 Prozent niedriger ausgefallen als im Jahr zuvor und betrage 4,2 Milliarden Euro.

"Wir lassen nicht nach", versprach Tim Höttges, Vorstandsvorsitzender der Deutschen Telekom. "Unsere Gewinne wachsen in allen Bereichen. Der Konzern bleibt auf Erfolgskurs." Im laufenden Geschäftsjahr soll dieser Wachstumskurs fortgesetzt werden.

Einen positiven Effekt auf die Aktie der Deutschen Telekom hatten die Geschäftszahlen für 2021 nicht: Am Donnerstagmorgen ging der Aktienkurs um etwa 4,7 Prozent zurück. Ein Papier kostet nun 15,71 Euro.

(olb)