Ukraine-Krieg: Entwarnung von Halbleiterherstellern

Seit der russischen Krim-Annexion hat die Halbleiterindustrie ihre Abhängigkeit von ukrainischem Neon gelöst. Die Kriegsauswirkungen sind vorerst gering.

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(Bild: Macro photo/Shutterstock.com)

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Diverse Chiphersteller widersprechen Befürchtungen, dass die russische Invasion in die Ukraine den globalen Chipmangel anfachen könnte. Die Ukraine ist zwar ein wichtiger Exporteur von Edelgasen, die in der Halbleiterproduktion benötigt werden, seit der Annexion der Krim durch Russland im Jahr 2014 hat sich die Halbleiterindustrie jedoch diversifiziert, um sich nicht von einzelnen Zulieferern abhängig zu machen.

Primär geht es um Neon, aber auch um Argon, Krypton und Xenon. Die Gase werden bei der Halbleiterproduktion in der Belichtungsphase benötigt, da sie bei den eingesetzten Lasern als Medium zur Erzeugung der Lichtwellen dienen.

Übergeordnet gibt die Semiconductor Industry Association (SIA) Entwarnung, zu der etwa AMD, Broadcom, Globalfoundries (GF), Infineon, Intel, Micron, Nvidia, Qualcomm, Samsung und TSMC gehören. Die Lieferkette in der Halbleiterindustrie ist demnach breit genug aufgestellt und hat genügend Lagerreserven, um Engpässe zu vermeiden.

An die wirtschaftlichen Sanktionen gegen Russland, darunter Exportverbote, wollen sich die SIA-Mitglieder halten, wobei das Ausmaß noch nicht ganz klar ist. Russland ist letztendlich aber nur ein kleiner Markt, der weniger als 0,1 Prozent der weltweiten Chipverkäufe ausmacht – so zitiert die SIA die Organisation World Semiconductor Trade Statistics (WSTS). Der breitere Markt für Informations- und Kommunikationstechnik machte in Russland 2021 gut 50 Milliarden von 4,47 Billionen US-Dollar weltweit aus.

Einige Firmen gaben zusätzlich zur SIA eigene Stellungnahmen mit ähnlichem Wortlaut ab, so etwa Globalfoundries, Intel und Micron gegenüber Bloomberg sowie der niederländische Ausrüster ASML gegenüber Reuters.

(mma)