Kostenloser Digital-Führerschein als Kompetenznachweis

Die Initiative Deutschland sicher im Netz bietet einen Digital-Führerschein an, mit dem Nutzer ihre Internet- und Sicherheitskompetenz belegen können sollen.

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Aufmacher Digital-Führerschein DSiN

(Bild: Besjunior/Shutterstock.com)

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Das Deutschland sicher im Netz-Projekt (DsiN) hat offiziell den Startschuss für den Digitalen Führerschein (DiFü) gegeben. Mit rund zwei Monaten Verspätung können sich Bürgerinnen und Bürger auf einer zugehörigen Webseite in die Themengebiete rund um Digitalisierung und Cybersicherheit einlesen und fortbilden. Zudem bietet das Projekt eine Führerscheinprüfung mit drei unterschiedlichen Schwierigkeitsgraden an.

Damit können die Teilnehmerinnen und Teilnehmer Zertifikate ausdrucken, die die digitalen Kompetenzen nachweisen – etwa für (künftige) Arbeitgeber. Das Projekt wird mit knapp 4 Millionen Euro vom Bundesministerium des Innern und für Heimat (BMI) gefördert. Der Projektbeauftragte Deutschland sicher im Netz e.V. ist ein Verein unter Schirmherrschaft des BMI zusammen mit deutschen Wirtschaftsunternehmen und hat als Zielsetzung, durch Aufklärungsarbeit Bürgerinnen und Bürgern den sicheren Umgang im digitalen Alltag näherzubringen.

Weitere Dienste wie ein Informationsportal "DiFü-News" und der DiFü-Podcast "D wie Digital" sollen das Qualifizierungsangebot vervollständigen. Laut ursprünglicher Planung sollen rund 500.000 Bürgerinnen und Bürger bis ins Jahr 2024 DiFü-Kurse belegen und bis zu 280.000 die Prüfung bestehen.

Ob sich der Digital-Führerschein von Deutschland sicher im Netz durchsetzen und etablieren kann, muss sich erst zeigen. Grundsätzlich sind Bildungsangebote zu begrüßen, die Netz-Nutzer im sicheren Umgang mit der Technik unterstützen.

Der Digital-Führerschein ist nicht sonderlich schwer zu bestehen.

(Bild: Screenshot)

In einem schnellen Test, ohne irgendwelche der Schulungstexte gelesen zu haben, lässt sich für fortgeschrittene ITler der Führerschein auf höchsten Schwierigkeitsgrad bestehen. Dabei fallen jedoch einige Lückentext-Aufgaben auf – schon Tippfehler führen zu Punktabzug. Oder die vermeintlich präzise Verwendung durch Beschränkung auf einen einzelnen Begriff bei Themen, für die es durchaus alternative Bezeichnungen gibt. Trotz derlei kleiner Schwächen behandelt die Prüfung heutzutage relevante Sicherheitsthemen wie Phishing oder Online-Scams ordentlich.

"Der DiFü bietet allen Bürgerinnen und Bürgern gleich welcher Altersgruppe die Chance, ihre digitalen Kompetenzen auf interaktive Art und Weise zu überprüfen, auszubauen und zu vertiefen. Ich freue mich darüber, dass ab heute ein weiteres wichtiges Instrument zur Stärkung der Digitalen Teilhabe der Öffentlichkeit zur Verfügung steht", äußerte Dr. Markus Richter, Staatssekretär im Bundesministerium des Innern und für Heimat und Beauftragter der Bundesregierung für Informationstechnik.

Interessierte können das Schulungs- und Test-Angebot ab sofort auf der Webseite "DiFü - Digitalführerschein" nutzen. Das "Beta" im Webseitenlogo dürfte in Kürze verschwinden.

(dmk)