Entlassungen bei easynet

Der schleswig-holsteinische Web-Hoster easynet will ein Drittel seiner Mitarbeiter entlassen. heise online erreichten mehrere Hinweise von Betroffenen, nach denen bereits am Dienstag gegenüber 16 der insgesamt 50 Mitarbeitern die Kündigung ausgesprochen sowie ihre sofortige Freistellung verfügt worden sein soll. Ein Mitglied der Belegschaft bestätigte die Meldungen gegenüber heise online.

Erst im Juli diesen Jahres hatte der englische Mutterkonzern das Hosting-Segment der Hamburger Ision Internet AG übernommen und mit dem Dänen Christian Winther einen neuen Geschäftsführer in der deutschen Niederlassung eingesetzt. "Wir wollen einer der drei größten Business-Provider in Deutschland werden und beide Unternehmen in Deutschland kurzfristig profitabel machen", erklärte Winther vollmundig bei seiner Amtseinführung. Der Belegschaft war damals versprochen worden, dass es durch die Umstrukturierungen nicht zu Entlassungen kommen werde.

Nun erklärte Winther, die Entlassungen seien "ein notwendiger Schritt, um das Unternehmen kurzfristig wieder profitabel zu machen". Das sehen inzwischen bei aller Kritik am Führungsstil auch die Mitarbeiter so. Inzwischen wurde von der Belegschaft zu einer Betriebsversammlung aufgerufen, auf der umgehend die Weichen für die Wahl eines Betriebsrats gestellt werden sollen. Ein Vorwurf sei vor allem der englischen Muttergesellschaft zu machen, die bei der Ision-Übernahme nicht gründlich genug kontrolliert habe. Nun bliebe dem deutschen Geschäftsführer Winther aufgrund der "Altlasten wohl kaum eine andere Wahl", als die Entlassungen vorzunehmen, verlautete aus Mitarbeiterkreisen.

Die Belegschaft sei jedoch optimistisch, was das weitere Bestehen ihrer Firma angehe. Nach der "notwendigen Vollbremsung" werde es wohl eine gute Zusammenarbeit des zu wählenden Betriebsrates mit dem Geschäftsführer geben, wie erste Gespräche gezeigt hätten. Die Stimmung unter den Mitarbeitern habe sich dadurch wieder spürbar verbessert. (tig)