Starkes Umsatzwachstum: HP erhöht Prognose für 2022
HP steigert den Umsatz im ersten Quartal 2022 um knapp 9 Prozent und erhöht die Prognose trotz Unsicherheiten wie den Angriffskrieg Russlands gegen die Ukraine.
(Bild: Lutsenko_Oleksandr/Shutterstock.com)
Der PC- und Peripheriehersteller HP hat im ersten Quartal des laufenden Geschäftsjahrs 2022 seinen Umsatz um 8,8 Prozent auf 17 Milliarden US-Dollar, etwa 15,22 Milliarden Euro, gesteigert. Das liegt deutlich über der von Analysten durchschnittlich erwarteten Steigerung von rund 5,6 Prozent. Das Umsatzplus ergibt sich hauptsächlich aus Umsatzzuwächsen im Bereich Notebooks und Desktops an Geschäftskunden, schreibt HP am Montag in seinem Geschäftsbericht. Für 2022 sieht HP rosiger als bisher in die Zukunft, warnt jedoch vor möglichen Auswirkungen durch Sanktionen gegen Russland aufgrund des Angriffskrieges auf die Ukraine.
Unter dem Strich blieben HP im ersten Quartal 1,09 Milliarden Dollar, geht aus den Geschäftszahlen von HP hervor. Das sind etwa 99 US-Cent pro Aktie, bereinigt stieg der Gewinn auf 1,10 Dollar pro Aktie.
Grund für den Erfolg ist der zunehmende Verkauf von Notebooks, Desktops und Workstations. Rund 8,4 Milliarden Dollar setzte HP mit Notebooks um, eine Steigerung von 14 Prozent im Vergleich zum Vorjahresquartal. Bei den Desktop-Computern stiegen die Umsätze um 17 Prozent auf 2,8 Milliarden Dollar an. Einen deutlichen Sprung verzeichnete HP bei den Workstations mit 40 Prozent. In diesem Bereich setzte HP im ersten Quartal 534 Millionen Dollar um.
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Insgesamt ging der Umsatz mit PCs im Business-Bereich um 26 Prozent nach oben, während im Consumer-Bereich der Umsatz um 1 Prozent zurückging. "Die Mitarbeiter benötigen hochwertigere PCs, um sich zu verbinden und zu kommunizieren, mit besseren Kameras, mehr Speicher und besseren Displays", sagt HP-Chef Enrique Lorres. Unternehmen würden nach der Wiedereröffnung der Büros nach der Rücknahme vieler Corona-Maßnahmen mehr in die Ausstattung der Mitarbeiter investieren, um auch hybrides Arbeiten zu ermöglichen.
Weniger gut lief es für HP aber im Print-Bereich. Hier musste der Konzern mit einem Umsatzrückgang von 4 Prozent auf nunmehr 4,83 Milliarden Dollar Federn lassen. Im Privatkundenbereich ging der Umsatz um 23 Prozent zurück. Zugleich stieg der Nettoumsatz im geschäftlichen Bereich um 9 Prozent an.
Auswirkungen des Krieges gegen die Ukraine
Für das laufende Geschäftsjahr erhöht HP die Prognose. HP geht von einer steigenden Nachfrage bei Unternehmen nach PCs und Notebooks aus. Voraussetzung sei aber, dass die Lieferketten Stand hielten. Die Sanktionen gegen Russland wegen des Angriffskrieges auf die Ukraine seien umgesetzt: "Wir haben die Auslieferung aller verbotenen Produkte gestoppt", sagte Lorres. Die Auswirkungen des Ukraine-Krieges auf den Gewinn des laufenden zweiten Quartals bezifferte HP auf ein Verlust von etwa 2 bis 3 Cent pro Aktie.
Der Gewinn soll nach Angaben von HP im gesamten Geschäftsjahr 2022 aber ansteigen. Der Konzern geht mindestens von 3,87 Dollar, höchstens von 4,07 Dollar pro Aktie aus. Bisher lag die Prognose an der unteren und oberen Grenze je rund ein Cent niedriger.
Die Börse zeigte sich angesichts der Zahlen weitgehend unbeeindruckt, der Aktienkurs von HP sank sogar geringfügig binnen eines Tages um 1,25 Prozent. Ein HP-Papier ist am Dienstagmittag etwa 30,14 Euro wert.
(olb)