WM-Fieber auch bei Online-Wetten

Nach dem Einzug der deutschen Nationalmannschaft in das WM-Viertelfinale nutzen immer mehr Fußball-Fans das Internet. Nicht nur die so genannten Online-Ticker -- die wichtigsten hat heise online getestet --, mit denen aktuelle Spielverläufe praktisch im Sekunden-Takt nachvollziehbar sind, sondern auch die "virtuelle WM" ist bei den Wett-Freunden populär geworden.

Das Anbieten von Sportwetten ist in Deutschland streng reglementiert. Für die Zocker paradiesische Verhältnisse wie etwa in Großbritannien oder in der Heimat des deutschen Viertelfinal-Gegners USA herrschen in Deutschland noch nicht. Neben dem staatlichen Anbieter Oddset gibt es nur wenige Lizenzen, etwa für Gera Sportwetten oder Betandwin.de mit Sitz in Köln.

Bis zu 5000 Kunden waren am Samstagmorgen gleichzeitig auf der Homepage der Kölner und warteten auf die sich teils minütlich verändernden Quoten, die von den Rookies -- modernen Buchmachern -- aus dem WM-Center nach spielentscheidenden Aktionen per Mausklick vorgegeben wurden. Wettbar ist so ziemlich alles. Wer gewinnt, welche Mannschaft den ersten Einwurf hat, wer das erste Tor erzielt -- und dies mit welchem Körperteil. Ein erfolgreicher Torschuss von Paraguays Keeper Chilavert hatte eine geringere Quote als ein Treffer von Metzelder oder Jeremies. Bis eine Minute vor Ablauf der regulären 90 Minuten kann gewettet werden, was beim Gruppenspiel Deutschland gegen Irland nicht ausgereicht hätte.

"Wir kämpfen jeden Tag gegen absolute Sportkenner und führen dabei ebenfalls einen sportlichen Wettstreit aus", sagte Steffen Pfennigwerth, Inhaber der Kölner Wett-Agentur, nach dem deutschen Achtelfinalspiel. Der höchste erzielte Gewinn waren bislang 9998,95 Euro, bei einem Einsatz von 307,70 Euro. Wer bei einem Einsatz von 38,75 Euro die acht Gruppensieger vorausgesagt hätte, wäre jetzt Millionär. Doch die WM der Überraschungen verhinderte die Auszahlung im siebenstelligen Euro-Bereich. (tol)