Experte warnt vor "BĂĽrgerkrieg im Cyberspace"

Auch in Deutschland nehmen aggressive und kriminelle Handlungen und Computermissbrauch zu, meint der Bonner Informatik-Professor Hartmut Pohl.

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Von
  • Wolfgang Stieler

Anlässlich eines im Rahmen der Jahrestagung der Gesellschaft für Informatik (GI) in Dortmund organisierten Workshops zu Datenschutz und Informationssicherheit hat der Bonner Informatik-Professor Hartmut Pohl vor "bürgerkriegsähnlichen Aktivitäten im Internet" gewarnt. Auch in Deutschland, so Pohl, nähmen aggressive und kriminelle Handlungen und Computermissbrauch "ausweislich der jährlichen Kriminalstatistik des BKA" zu. "Politisch-motivierten Aktionen" würde jedoch nachweislich zu wenig Bedeutung beigemessen, obwohl "klassische Verfahren wie ziviler Ungehorsam, innere Unruhen und Bürgerkrieg zunehmend durch IT-gestützte Verfahren ergänzt und ersetzt" würden.

Angesichts "zunehmender gewalttätiger Aktivitäten unterhalb der Kriegsschwelle im Cyberspace" müsse daher "die Sensibilität für die Auswirkungen dieser Aktivitäten dringend geschaffen werden". Pohl fordert "tiefgehende vollständige technische Untersuchungen von bürgerkriegsähnlichen Aktivitäten und weiteren Fällen im Internet einschließlich der Sabotage von Unternehmen und Behörden" und eine "rechtliche Bewertung, inwieweit Aktivitäten wie Cyber-Sit-ins tatsächlich kriminalisiert werden müssen". (wst)