Chinesischer Zoll: Tausende Radeon-Grafikkarten beschlagnahmt

Fast 6000 Grafikkarten des Herstellers XFX sollten mit falschen Modellaufklebern durch den Zoll gehen, um Steuern zu hinterziehen.

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(Bild: XFX)

Lesezeit: 2 Min.

Der chinesische Zoll gewährt einen seltenen Einblick, was in Asien mit vielen Grafikkarten passiert: Die Behörden haben am Hafen in Huanggang 5840 Radeon-Modelle des Herstellers XFX beschlagnahmt, die falsch deklariert wurden. Die Aufkleber mit den Modellbezeichnungen waren überklebt und die Papiere falsch ausgefüllt, um die Grafikkarten als günstigere Produkte auszugeben und so weniger Steuern zahlen zu müssen.

Falsch deklarierter Fund beim chinesischen Zoll: Tausende XFX-Grafikkarten wurden als günstigere Modelle ausgeben. Auffällig ist die Verpackung in bloßer Luftpolsterfolie.

(Bild: Chinesischer Zoll / Weibo)

Über einen offiziellen Weibo-Account teilen die chinesischen Zollbehörden regelmäßig Funde, so auch im Falle der XFX-Grafikkarten. Der Warenwert der 5840 Grafikkarten lag demnach bei mehr als 20 Millionen Yuan, umgerechnet knapp 2,9 Millionen Euro. Das entspricht fast 500 Euro pro Grafikkarte. Im Video zur Beschlagnahmung sieht eine GPU aus wie die Radeon RX 6700 XT Speedster 309, ein zweites gezeigtes Design verwendet XFX auch bei den Radeon-Modellen RX 6600 XT, RX 6800, RX 6800 XT und RX 6900 XT.

Inwieweit XFX an dem Import beteiligt war, ist nicht bekannt. Die chinesische Herstellerseite und unter anderem XFX' Händlerpräsenz beim chinesischen Tmall-Marktplatz waren nach dem Fund allerdings für mehrere Tage offline.

Schon seit Jahren wird spekuliert, dass praktisch alle Grafikkartenhersteller vom GPU-Mining profitieren, etwa bei der Kryptowährung Ethereum, indem sie große Mengen an Grafikkarten direkt an Mining-Farmen verkaufen. Die chinesische Webseite MyDrivers berichtet von Gerüchten, dass etwa 150.000 falsch deklarierte GPUs verschifft wurden, entweder um an Mining-Farmen zu gehen oder nach dem Einsatz als Mining-GPU an PC-Gamer verkauft zu werden.

Die XFX-Grafikkarten im jüngsten Fund waren lediglich in Luftpolsterfolie ohne eigene Kartons eingepackt, wie es bei sogenannter Bulk-Ware in großen Mengen der Fall ist.

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