Mars-Helikopter Ingenuity: NASA verlängert nach 21. Flug erneut die Mission

Eigentlich sollte Ingenuity auf dem Mars fünfmal abheben, inzwischen ist er 21-mal geflogen. Die NASA plant jetzt weiter mit dem kleinen Helikopter.

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Ingenuity

(Bild: NASA/JPL-Caltech/ASU)

Lesezeit: 3 Min.

Die NASA hat die Mission des kleinen Mars-Hubschraubers Ingenuity erneut verlängert, er soll nun mindestens bis September über den Roten Planeten fliegen. Zuletzt hatte der Helikopter seinen 21. Flug absolviert und sich dabei nach Westen gewandt. Damit hatte er die Überquerung jener Region begonnen, die von der US-Weltraumagentur "Séítah" getauft worden war.

Aktuell ist unklar, ob er zum Abschließen der Route noch zwei oder drei weitere Flüge unternehmen wird. Ingenuity fliegt jetzt dem Rover Perseverance voraus, der ihm auf einem weiteren Bogen folgen soll. Der Hubschrauber, der eigentlich nur als Technikdemonstration mit auf den Mars gebracht worden war, hatte zuletzt mehrere Software-Updates erhalten, um weitere und höhere Flüge zu ermöglichen.

Die aktuelle Route von Ingenuity

(Bild: NASA/JPL-Caltech/University of Arizona/USGS)

"Vor einem Jahr wussten wir noch nicht einmal, ob motorisierte Flüge auf dem Mars überhaupt möglich sind", jetzt stehe die zweite Wissenschaftskampagne von Ingenuity an, ordnet Thomas Zurbuchen von der NASA die Bedeutung des Schrittes ein. Der Chefpilot Håvard Grip ergänzt, dass er anfangs gedacht habe, es wäre ein Glück, drei Flüge zu schaffen. Fünf wären ein immenser Erfolg gewesen. Jetzt stehe der 22. bevor und ein Ende ist nicht in Sicht. Den ersten Flug hatte Ingenuity am 19. April 2021 absolviert, inzwischen liegt die zurückgelegte Flugstrecke bei fast fünf Kilometern, die Gesamtflugzeit bei fast 40 Minuten. Bei der 21. Etappe waren zuletzt 500 Meter hinzugekommen, es war die bisher längste Etappe.

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Das Terrain, über das Ingenuity nun fliegt, unterscheidet sich deutlich von dem bisher erforschten Areal, erklärt die NASA. Es ist unebener und zerklüfteter, womit es einen Vorgeschmack auf das ehemalige Flussdelta bietet, das Perseverance eigentlich erkunden soll und das noch weiter nordwestlich richtig beginnt. Für die nun erneut erweiterte Mission hatten die Verantwortlichen bei der NASA mehrere Software-Updates zu dem Helikopter geschickt. Eins erlaubt ihm etwa, die bislang maximale Flughöhe von 15 Metern zu überschreiten, ein anderes die Änderung der Geschwindigkeit während des Flugs. Auch auf Veränderungen im Gelände unter sich soll der Helikopter jetzt besser reagieren können. Weitere Updates in Vorbereitung auf unwegsames Gelände seien geplant. Damit geht die NASA bei Ingenuity ähnlich vor wie bei Perseverance, der immer autonomer gemacht wird.

Perseverance und Ingenuity waren vor mehr als einem Jahr auf dem Mars gelandet. Der kleine Hubschrauber sollte dort lediglich unter Beweis stellen sollte, dass motorisierte Fluggeräte dort abheben können. Diese Demonstration hat er mit dem historischen ersten motorisierten Flug auf dem Mars geliefert und nach mehreren weiteren Flügen hatte die NASA entschieden, Ingenuity nicht – wie ursprünglich geplant – aufzugeben. Ingenuity begleitet inzwischen den Rover, dessen Mission wieder im Mittelpunkt steht. Perseverance sammelt derzeit Bodenproben, die er später so deponieren soll, dass sie von einer weiteren Sonde abgeholt und zur Erde gebracht werden können.

Farbfotos von Ingenuitys 13. Flug (10 Bilder)

(Bild: NASA/JPL-Caltech)

(mho)