Saudi-Arabiens Internet-Zensur dokumentiert
Rechtswissenschaftler der USA haben untersucht, welche Seiten von den Filtersystemen der saudi-arabischen Internetbehörde ISU blockiert werden.
Rechtswissenschaftler der Harvard Law School haben dokumentiert, in welchem Umfang Saudi-Arabien den Zugriff auf das Internet im Land zensiert. Jonathan Zittrain und Benjamin Edelman vom Berkman Center for Internet and Society der Harvard Universität steuerten dafür mit Zustimmung der saudi-arabischen Internetbehörde ISU über deren Proxy-Server mehr als 64.000 Websites im Internet an. Anschließend untersuchten sie den Inhalt der Seiten, die von den Filtersystemen der ISU geblockt wurden.
Das Ergebnis: Unter den insgesamt 2.038 zensierten Webpages befanden sich neben Sites mit eindeutigem "Adult-Content" auch viele Seiten mit Inhalten zu den Themen Religion, Gesundheit, Bildung, Humor und Unterhaltung. Darunter der Web-Auftritt des Musikmagazins Rolling Stone oder die Seite des Anne-Frank-Museums in Amsterdam. Die Wissenschaftler kommen zu dem Ergebnis, dass der saudischen Bevölkerung erhebliche Teile der anderenorts frei verfügbaren Internet-Informationen vorenthalten werden. (pmz)