DLR erforscht elektrische Antriebe für die Luftfahrt in neuem Institut

In Cottbus hat das Deutsche Zentrum für Luft- und Raumfahrt ein neues Institut in Betrieb genommen, das an elektrischen Antrieben forscht.

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Dr. Stefan Kazula, Teamleiter für Komponententechnologien.

(Bild: DLR)

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Das Deutsche Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR) hat in Cottbus ein Institut in Betrieb genommen, das sich eigens um die Entwicklung von elektrischen Antrieben für die zivile Luftfahrt kümmern soll. Ziel der Forschungsbemühungen ist "ein klimafreundlicher und leiser Flugverkehr der Zukunft", wie das DLR mitteilt.

Kurz- bis mittelfristig würden hybrid-elektrische Antriebe einen attraktiven Weg zur weiteren Reduktion von Treibhausgas-Emissionen bieten, erläutert das DLR. Langfristig gesehen könnten rein elektrisch betriebene Antriebe auch zur Klimaneutralität beitragen. Dazu gehört auch die Forschung an Wasserstoff-betriebenen Motoren, hier kooperiert das DLR unter anderem bereits mit der Lufthansa. "Mit der Forschung an elektrifizierten Luftfahrtantrieben verfolgen wir einen ganzheitlichen Systemansatz und schließen so Lücken im Portfolio der deutschen Luftfahrtantriebsforschung", erläutert DLR-Vorstandsvorsitzende Prof. Anke Kaysser-Pyzalla.

"Das neue Institut stärkt nicht nur die Strukturentwicklung im Süden unseres Landes. Die Forschung zu emissionsarmen und alternativen Flugantrieben – gemeinsam mit der Brandenburgischen Technischen Universität Cottbus-Senftenberg (BTU) und Rolls-Royce – ist auch ein immens wichtiger Beitrag zum Klimaschutz", sagte Brandenburgs Forschungsministerin Manja Schüle (SPD). Am Montag wurde in Cottbus der "Lausitz Science Park" auf den Weg geschickt. In der Lausitz würden nun die zentralen Zukunftsfragen beantwortet und Lösungen für globale Herausforderungen entwickelt, meint Schüle.

In Cottbus soll laut DLR ein Hochtechnologiestandort für zukünftige Luftfahrttechnik entstehen, das in ein breites Kompetenz- und Forschungsnetzwerk innerhalb und außerhalb des DLR eingebunden sein soll. In der Lausitz-Region werde das ingenieurswissenschaftliche Knowhow aus mehreren Fachdisziplinen gebündelt, um die Entwicklung an klimafreundlichen Antrieben voranzutreiben und in die Praxis überführen zu können.

Dabei kooperiert das neue Institut unter anderem mit dem Center for Hybrid Electric Systems Cottbus (CHESCO). Der Industrie und der Forschung soll in Cottbus eine ganzheitliche Testumgebung für die Entwicklung hybrid-elektrischer oder komplett elektrischer Luftfahrtantriebe geboten werden. Zudem arbeitet will das Institut mit Universitäten zusammenarbeiten, um qualifizierten wissenschaftlichen Nachwuchs für die Luftfahrtherausforderungen von morgen auszubilden.

Das Institut für Elektrifizierte Luftfahrtantriebe wurde im Juni 2021 gegründet und hat mittlerweile 23 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Bis Ende des dieses Jahres sollen es 35 werden, in seinem Endausbau bis zu 150 Mitarbeitende dort tätig sein.

(anw)