Festplatten: Darf's denn etwas mehr sein?

Die ursprünglich für Mitte August avisierte 200-GByte-Festplatte von Western Digital ist jetzt endlich lieferbar, und IBM kommt mit einem neuen 180-GByte-Modell auf den Markt.

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Lesezeit: 2 Min.
Von
  • Dr. Harald Bögeholz

Die ursprünglich für Mitte August avisierte 200-GByte-Festplatte von Western Digital ist jetzt endlich lieferbar. Zu einem Straßenpreis von 479 Euro erhält man das Modell WD2000BB mit 2 MByte Cache, die WD2000JB mit 8 MByte Cache kostet 499 Euro. Abgesehen von der Cachegröße unterscheiden sich die beiden nicht: Drei Scheiben, sechs Köpfe, 7200 U/min, Ultra-ATA/100-Interface. Die c't-Redaktion hat die WD2000JB bereits getestet:

Kapazität 186,3 GByte (= 200 × 109 Byte)
Dauertransferrate Lesen
(min/mittel/max)
29,3/44,0/54,4 MByte/s
Dauertransferrate Schreiben
(min/mittel/max)
26,1/41,0/51,2 MByte/s
Mittlere Zugriffszeit 12,5 ms
Anwendungsindex
(c't-H2benchw)
17,9

Mit der WD2000BB/JB hält Western Digital derzeit den Kapazitätsrekord bei Festplatten. Doch nur vorübergehend: Maxtor hat für das vierte Quartal bereits Laufwerke mit bis zu 320 GByte angekündigt.

IBM hat ebenfalls die Massenproduktion einer neuen Festplattenserie aufgenommen: Die mit 7200 U/min drehende Deskstar-180GXP-Familie umfasst Modelle von 60 GByte (eine Magnetscheibe) bis 180 GByte (drei Magnetscheiben). Die kleineren Modelle haben 2 MByte Cache, die größeren 8 MByte. Damit dürfte die Performance des Spitzenmodells IC32L180AVV207-1 vergleichbar mit der der WD2000JB sein.

Allerdings hat sich die Marketing-Abteilung von IBM entschieden, jetzt ein Feature zu bewerben, das IBM schon still und heimlich bei der Deskstar 75GXP (DTLA-Serie) eingeführt hat und das einen weiteren Leistungsschub bringen könnte: Tagged Command Queuing. Bei diesem bisher SCSI-Laufwerken vorbehaltenen Verfahren kann der Host mehrere Kommandos an die Festplatte schicken, die diese dann in einer optimierten Reihenfolge ausführt. Theoretisch könnte dies den Durchsatz in Multitasking-Umgebungen erhöhen -- praktisch blieb IBM den Beweis bisher schuldig, da es noch keinen Hostadapter beziehungsweise Treiber gibt, der dieses Feature tatsächlich nutzt. Laut IBM wollen Nexsan, Pacific Digital und 3ware entsprechende Controller anbieten; man darf gespannt sein, was Tagged Command Queueing wirklich bringt, wenn man es denn eines Tages einmal nutzen kann. (bo)