OLED-TVs von Samsung: Erste Gerät im Mai womöglich zu bunt

Nun ist es offiziell: Samsung bringt noch in diesem Jahr eigene OLED-Fernseher in den Handel. Aktuell hat das Display allerdings eine unübersehbare Schwäche.

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Die OLED-TVs wird Samsung ab Mai in zwei Größen anbieten, nämlich in 55 Zoll mit 1,40 Meter Diagonale und in 65 Zoll mit 1,65 Meter Diagonale. Größere Modelle sind erstmal nicht in Sicht und auch keine Geräte mit 8K-Auflösung.

Das waren wohl auch die wesentlichen Gründe, warum Samsung die neuen OLED-Fernseher nicht als ihre Flaggschiffe bezeichnet – dies soll weiterhin den Neo QLED-TVs 95 vorbehalten sein, etwa dem GQ65QN95. Dieser nutzt ein LCD-Panel mit farbverstärkenden Quantenpunkten und kostet etwa 3500 Euro.

Der schlanke OLED-Fernseher integriert sämtliche Anschlüsse im Displayrücken; eine One-Connect-Box hat er nicht.

(Bild: Ulrike Kuhlmann, c't)

Das neue OLED-TV wird laut Samsung ähnlich viel kosten, also etwa 3500 Euro. Es ist aber nicht ganz so gut ausgestattet wie die Topmodelle. So integriert das OLED-TV sämtliche Anschlüsse, während diese bei den Topmodellen in die One-Connect-Box ausgelagert sind. Von der führt nur ein einziges Kabel mit transparenter Kabelummantelung (das sogenannte „invisible Cable“) zum TV.

Als Spitzenleuchtdichte nennt Samsung für die OLED-TVs 1500 cd/m2, diese muss das Display entsprechend der HDR1500-Spezifikation 10 Sekunden lang auf 10 Prozent der Bildschirmfläche erreichen. Wie hoch die Leuchtdichte für ein komplett weißen Bild ist, wollte Samsung nicht verraten. Das werden wir dann im Test nachliefern.

Von der ursprünglichen Bezeichnung QD-OLED hat sich Samsung übrignes verabschiedet; die der neuen Fernseher heißen ab sofort nur noch "OLED", die neue Modellreihe firmiert unter S95B.

Was wir bereits ohne Test sagen können: Die OLED-TVs nutzen dieselbe Pixelstruktur wie der jüngst von c’t getestete Alienware-Monitor von Dell. Die Fernseher zeigen deshalb ebenfalls die dort beklagten Artefakte: Helle kontrastreiche Kanten, etwa weiße Schrift auf dunklem Grund, wird von farbigen Säumen verunziert. Das fällt auf, sobald man näher an das Display herantritt. In ersten Präsentationen auf Samsungs CE Summit zeigte es sich beispielsweise im weißen Samsung-Schriftzug und auch an der Schrift im TV-Menü.

Die Kanten der weißen Buchstaben des Displaymenüs zeigen grüne (oben) und rotblaue (unten) Farbsäume.

(Bild: Ulrike Kuhlmann, c't)

Die ungewöhnliche rautenförmige Pixelstruktur mit aneinandergereihten grünen Subpixeln über abwechseln aufgereihten roten und blauen Subpixeln bedingt, dass helle Flächen nach oben stets mit der grünen Subpixelreihe enden und nach unten durch die rot-blauen Subpixel begrenzt werden. Auf diese Weise entstehen offenbar die störenden Farbsäume. Warum das bislang niemand in der Qualitätskontrolle von Samsung bemerkt hat, ist uns ein Rätsel.

Die Pixelstruktur des OLED-TV: Die grünen Subpixel liegen in einer Reihe, in der Zeile darunter liegen abwechselnd rote und blaue Subpixel. Ein "Dreieck" aus RGB bildet einen Bildpunkt.

(Bild: Ulrike Kuhlmann, c't)

Auf die Artefakte angesprochen versicherten Samsung-Mitarbeiter, dass sie die Eigenschaften des ausgestellten OLED-TVs bislang noch nicht begutachten konnten, da es gerade erst in Deutschland eingetroffen sei.

[Update] Der Hersteller weist darauf hin, dass es sich bei dem TV um einen Prototypen handelt, der noch nicht dem finalen Produkt entspricht. Deshalb konnten wir bei der ersten Inaugenscheinnahme auf dem CE Summit auch keine eigenen Testbilder anlegen oder Videos schauen.

Ob sich die Farbsäume per Software beziehungsweise interner Ansteuerung reduzieren lassen, blieb offen. Es hieß, die gezeigte Hardware nutze auf jeden Fall den Paneltyp, der auch in den kommenden OLED-TVs zum Einsatz kommt.

Hinweis: Die Autorin wurde von Samsung zur Produktpräsentation eingeladen

(uk)