DoS-Attacke legte Webhoster Strato lahm
Am Gestrigen Donnerstag zwischen 17 Uhr und 24 Uhr waren Strato-Sites kaum zu erreichen.
Der Massen-Webhoster Strato kommt aus den Schwierigkeiten nicht heraus. Nachdem man gestern die Abschaltung des KPNQwest-Netzwerks durch alternative Anbindungen recht problemlos abfangen konnte, folgten Schwierigkeiten von ganz anderer Seite: Am gestrigen Donnerstag ab 17 Uhr waren plötzlich die von Strato gehosteten Websites kaum noch zu erreichen. Erst kurz vor Mitternacht konnten Surfer wieder auf die im Karlsruher KPNQwest-Rechenzentrum gelagerten Strato-Sites zugreifen.
Nach übereinstimmenden Angaben von Strato und KPNQwest war eine Denial-Of-Service-Attacke (DoS) die Ursache des Ausfalls. Im Gespräch mit heise online erklärte Sigram Schindler, Chef des Strato-Mutterunternehmens Teles, dass die Attacke nach bisherigen Erkenntnissen nicht von verteilten Rechnern, sondern einer Maschine aus gefahren wurde. Dieser Rechner sei allerdings vermutlich mit mehr als 100 MBit/s direkt ans Internet angeschlossen.
Schindler schloss einen Zusammenhang zwischen der KPNQwest-Abschaltung und der DoS-Attacke nicht aus: "Es ist schon ein komischer Zufall, dass die Attacke fast auf die Minute genau 24 Stunden nach der Stilllegung des KPNQwest-Netzes erfolgte." Dies lege die Vermutung nahe, dass "andere Interessenten an der KPNQwest-Konkursmasse hier die Hände im Spiel haben" -- Strato will das Karlsruher Rechenzentrum von KPNQwest kaufen und vorläufig in Eigenregie weiterführen.
Der Teles-Chef konnte für den heutigen Tag keine endgültige Entwarnung geben: "Es kann durchaus sein, dass der Angreifer heute Nachmittag die nächste Attacke versucht", sagte Schindler. Vieles spreche dafür, dass es sich um eine Person "irgendwo auf der Welt" handle, die nur Nachts unbeobachteten Zugriff auf die zum Angriff verwendete Maschine habe. "Wir tippen zurzeit auf Indien, dass passt von der Zeitverschiebung her." Die Person habe sehr professionell agiert und "minütlich" ihre Strategie geändert, als die Techniker in Berlin und Karlsruhe ihre Gegenmaßnahmen eingeleitet hätten. (hob)