NextGen-Entwicklungen von Lotus zeigen erste Ergebnisse

Zeitgleich mit Notes und Domino 6 kündigte IBM weitere neue Produkte für Instant Messaging, Online-Meetings und virtuelle Arbeitsumgebungen an.

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Zeitgleich mit Notes und Domino 6 kündigte IBM weitere neue Produkte an: Die Version 3 von Sametime und Quickplace sowie einen Virtual Classroom. Sametime bietet Buddy-Listen, Instant Messaging und Online-Meetings, während Quickplace virtuelle Arbeitsumgebungen im Web-Browser bereitstellt.

Buddy-Listen und die so genannte "Presence Awareness" verändern die Arbeitswelt. IBM Manager Ed Brill bringt es zumindest für Big Blue auf den Punkt: "Unsere Kultur hat sich derart verändert, dass Du gar nicht mehr existierst, wenn Du nicht in Sametine online bist." Er beschreibt einen Fall, wo sein direkter Vorgesetzter gar nicht erst versucht hat, ihn am Telefon zu erreichen, wo er doch laut Sametime gerade gar nicht erreichbar war. Während viele Unternehmen Instant Messaging von AOL, MSN oder Yahoo wegen Sicherheitsbedenken mit kritischen Augen betrachtet, hat IBM das Lotus-Produkt Sametime intern für alle Mitarbeiter eingeführt. Mehr als 3.000 Meetings finden monatlich auf den zentralen Servern statt. IBM rechnet mit ca. 600 US-Dollar pro Stunde für "normale" Sitzungen und lediglich 6 US-Dollar pro Stunde für E-Meetings und rechnet durch den Wegfall von Reisekosten Millionen-Einsparungen zusammen.

In Version 3.0 verbindet Sametime nun mittels eines Gateways bisher getrennte Online-Communities über SIP (Session Initiation Protocol, RFC 3261) und SIMPLE (SIP for Instant Messaging and Presence Leveraging Extensions). IBM ist der erste Hersteller, der diese Protokolle implementiert. Darum kann man damit derzeit nur Sametime-Inseln miteinander verbinden. Für Unternehmen, die keine eigenen Sametime-Server für E-Meetings betreiben wollen, bietet IBM Global Services ein so genanntes Lotus Web Conferencing an.

Mit Sametime 3.0 werden auch die ersten Teile der neuen Lotus NextGen-Architektur sichtbar. So gibt es nun ein so genanntes Enterprise Meeting Center auf der Basis von IBM WebSphere Application Server, das eine höhere Skalierbarkeit als die bisherige auf Domino basierende Lösung bietet. Auch der LearningSpace Live Virtual Classroom basiert auf dieser Architektur und stellt den ersten Schritt auf dem Weg zu der nächsten Ee-Learning-Plattform dar. Ein Learning-Management-System für die Planung und Belegung der Kurse (Ende 2002) sowie ein Content-Management-System (in Planung) sollen die Lösung vervollständigen.

Quickplace 3.0 bietet vergleichsweise wenig Revolutionäres, sondern verfeinert nur das bisherige Konzept. So gibt es nun für jeden Benutzer eine Übersicht über alle Places, in denen er Mitglied ist. Man kann mit einer einzigen Suchanfrage über alle Places suchen. Ausserdem ist Sametime derart integriert, dass man die Präsenz anderer Teilnehmer direkt in allen Quickplace-Räumen erkennen und mit diesen interagieren kann. Schliesslich erlaubt es Quickplace 3.0, den gemeinsamen Teamkalender mit Notes 5 und 6 sowie Outlook zu synchronisieren.

Sametime 3 und Quickplace 3 sind ab Mitte Oktober für 38 beziehungsweise 39 US-Dollar erhältlich. (Volker Weber) / (jk)