PrimeBook Circular: Notebook mit austauschbaren Modulen für mehr Nachhaltigkeit

Im PrimeBook Circular steckt ein standardisiertes Rechenmodul, das sich bei veränderten Ansprüchen oder neuen CPU-Generationen wechseln lässt.

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(Bild: Prime Computer)

Lesezeit: 2 Min.
Von
  • Florian Müssig

Der Schweizer PC-Anbieter Prime Computer machte bislang mit Silent-PCs auf sich aufmerksam. Nun folgt der Schritt in den Notebookmarkt – mit einem anderen, aber trotzdem besonderen Ansatz: Das PrimeBook Circular nutzt wechselbare Rechenmodule, wodurch sich das Innenleben einfach tauschen lassen soll.

Den Bildern nach setzt Prime Computer auf Intels NUC Compute Element: Das Bauformat hatte Intel schon anno 2019 vorgestellt, kam aber erst im vergangenen Jahr mit der elften Core-i-Generation in Fahrt. Das Notebook selbst dürfte dementsprechend auf dem Intel-Barebone P14E aufbauen: Dieser stellt die Basis für ein 1,5 Kilogramm schweres Mobilgerät mit 13,9-Zoll-Bildschirm im 3:2-Format (3000 × 2000 Pixel).

Die Rechenmodule stellen gekapselte Kompaktmainboards dar, die Prozessor, RAM und WLAN-Modul enthalten. Damit ist auch schon ein Nachteil offensichtlich: Man kann den Arbeitsspeicher nicht unabhängig vom Prozessor wählen oder aufrüsten, sondern muss im Fall des Falls das gesamte Modul wechseln. Intel offeriert derzeit eine Bandbreite vom Celeron 6305 mit 4 GByte LPDDR4X-Speicher bis zum Core i7-1165G7/-1185G7 mit 16 GByte RAM. Für WLAN ist immer der Wi-Fi-6-taugliche AX201-Adapter dabei. Der Massenspeicher wird als separates M.2-Kärtchen dazugesteckt.

Im wechselbaren Rechenmodul stecken Prozessor (samt integrierter Grafikeinheit), Arbeitsspeicher und WLAN-Adapter.

(Bild: Prime Computer)

Prime Computer bietet auf seiner Webseite einen Konfigurator, zeigt dort aber keine Preise an. Laut Pressestelle reicht die Spannweite von 1255 bis 2086 Euro. Allerdings kann man das Notebook online auch nicht direkt bestellen. Stattdessen ist ein Vertrieb über Fachhändler, Distributoren und Systemhäuser geplant. Diese sollen (Business-)Kunden individuell betreuen und bei Garantieansprüchen (3 Jahre, erweiterbar auf 5 Jahre), Reparaturen und Erweiterungen zur Seite stehen.

Das Vertriebsmodell und die Zielgruppe sind auch deshalb nicht auf Endkunden ausgelegt, weil Prime Computer über Kreislaufwirtschaft eine Weiternutzung in anderen Anwendungsszenarien ins Auge gefasst hat: Rüstet man ein Notebook mit einem anderen Rechenmodul aus (wobei explizit auch nachfolgende CPU-Generationen angedacht sind), dann sollen ausrangierte, aber noch funktionstüchtige ältere Module ein zweites Leben bekommen – sei es als Ersatzteil für andere Notebooknutzer oder in einem Desktop-Chassis als stationärer Arbeitsplatz oder Mini-Server. Für diese Nachhaltigkeit braucht es dann aber halt mehr als einen Nutzer beziehungsweise eine gesicherte Weiterverwendung ...

(mue)