Förderung für Open Hardware: Prototype Fund Hardware gestartet

In der ersten Runde werden sechs Open-Source-Projekte mit bis zu 9.500 Euro gefördert. Das Programm ist an den Prototype Fund für Software angelehnt.

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Grünes Viereck mit einem blauen H in der Mitte.
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Von
  • Helga Hansen

Ob Toaster oder Smartphone – moderne Alltagstechnik ist meist verklebt und lohnt bei Fehlern die Reparatur kaum. Das soll wieder anders werden, wünscht sich die Open Knowledge Foundation Deutschland (OKFN) und hat jetzt den Prototype Fund Hardware gestartet. Damit werden offene Hardwareprojekte unterstützt, bei denen Reparierbarkeit, Verständlichkeit und die Einbindung in lokale Produktionskreisläufe im Vordergrund stehen.

Die Rahmenbedingungen sind an den Prototype Fund angelehnt, mit dem die OKFN seit sechs Jahren die Entwicklung offener Softwareprojekte unterstützt, die dem Gemeinwohl dienen sollen. Die Projekte werden über einen Zeitraum von sechs Monaten gefördert, in denen aus einem Konzept ein Prototyp entstehen soll. Die Dokumentation zum Nachbau der Geräte muss dann unter einer Open-Source-Lizenz veröffentlicht werden. Das Ziel sind Objekte, die im Sinne des „Public Tech“ die Zivilgesellschaft voranbringen und Probleme lösen. Als Beispiele führt die OKFN etwa den offenen Lasercutter Lasersaur und den DIY-Laptop MNT Reform an.

In der ersten Runde werden dafür sechsmal 9.500 Euro Förderung vergeben, die an Einzelpersonen oder kleine Teams gehen können. Die Bewerbungsphase hat am 15. April begonnen und wird bis zum 15. Juni laufen. Anschließend wird eine Jury die Vorschläge sichten und eine Auswahl treffen, darunter "Netzbastler" Moritz Metz, Tom Hansing von der anstiftung und die Programmiererin Peggy Sylopp. Für die Bewerbung hat die OKFN eine Reihe an Tipps zusammen gestellt. Neben dem Fokus auf Reparierbarkeit und gesellschaftlichem Nutzen sollten etwa Doppelstrukturen vermieden und die Erfolgsaussichten abgeklopft werden.

Wer gefördert wird, bekommt dann Mitte Juli Bescheid, so dass die Projektumsetzung Anfang September beginnen kann. Für Anfang März 2023 ist schließlich der Demoday geplant, auf dem die erarbeiteten Ergebnisse vorgestellt werden. Die Fördermittel kommen vom Bundesministerium für Forschung und Bildung und werden über das Projekt MoFab verteilt. Ob das Programm über die erste Runde hinaus laufen kann, steht derzeit noch nicht fest. Für die Vernetzung der Hardware-Community gibt es seit Anfang des Jahres außerdem die Open Hardware Happy Hour, diejeden letzten Freitag im Monat gestreamt wird.

(hch)