Netzausfall durch Cyberangriff auf ukrainischen Internetprovider

In der Nacht kam es zu einem massiven Cyberangriff auf einen der größten ukrainischen Internetprovider. Die Lage normalisiert sich inzwischen jedoch wieder.

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Aufmacher massiver Cyberangriff auf Ukrtelecom

(Bild: vectorfusionart/Shutterstock.com)

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Seit dem gestrigen Montag kam es zu massiven Netzwerkausfällen aufgrund einer Cyberattacke auf einen der größten ukrainischen Internet-Festnetzanbieter, der Ukrtelecom. Das Unternehmen habe als Reaktion auf die Angriffe Medienberichten zufolge die Kundenzugänge eingeschränkt, um militärische Nutzer und kritische Infrastrukturen zu schützen.

Details zur Angriffsquelle oder der genauen Art der Attacke fehlen derzeit noch. Bei Ukrtelecom handelt es sich dem eigenen Bekunden nach um den größten Festnetz-Internetanbieter der Ukraine, jedoch der Nummer zwei nach Kyivstar in absoluten Kundenzahlen.

Netblocks hatte seit gestern Abend einen massiven Rückgang der Online-Nutzer von Ukrtelecom auf etwa 15 Prozent der normalen Werte festgestellt. Inzwischen geht die Konnektivität jedoch langsam wieder in den Normalbereich zurück.

In einer Stellungnahme bestätigte der Vorstandsvorsitzende der Ukrtelecom Jurij Kurmaz, dass ein mächtiger Cyberangriff auf die Ukrtelecom-Infrastruktur ausgeführt werde. "Um die kritische Netzwerkinfrastruktur zu schützen und die Netzwerkdienste für die Streitkräfte, andere militärische Einheiten und Nutzer kritischer Infrastrukturen nicht zu unterbrechen, waren wir gezwungen, temporär den Internetzugang für die meisten Privatnutzer und Geschäftskunden einzuschränken", fügte er laut BBC hinzu.

Medienberichten zufolge halfen auch Spezialisten des ukrainischen Staatsdienstes für speziellen Kommunikations- und Informationsschutz bei der Abwehr des Cyberangriffs. Eine Rückkehr zum Normalbetrieb sei in Kürze zu erwarten.

Im Zuge des Ukraine-Krieges geraten immer wieder Netzwerkzugangsprovider in den Fokus der Angreifer. So fielen tausende Modems für den Zugang zum Satellitennetzwerk KA-Sat zeitgleich mit Kriegsbeginn aus – auch hier gilt ein Cyberangriff als ausgemachte Ursache.

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(dmk)