IBMs Software-Refresh für die neue Mainframe-Generation z16

Kurz vor der Einführung der z16 aktualisiert IBM die zugehörige Software. Die neue Mainframe-Datenbank Db2 13 für z/OS wartet mit vielen KI-Funktionen auf.

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(Bild: whiteMocca/Shutterstock.com)

Lesezeit: 3 Min.
Von
  • Berthold Wesseler

Wie bei Generationswechseln in der Mainframe-Welt üblich, wird bei der Einführung der IBM z16 Ende Mai auch der gesamte Systemsoftware-Stack renoviert – angefangen von den Betriebssystemen und der systemnahen Software – zum Beispiel der Transaktionsmonitor CICS TS 6.1 – bis hin zu klassischer Middleware und Systemmanagement-Tools. Diesen Software-Refresh nimmt der Hersteller selbst vor, aber auch Drittanbieter, wie Suse, Canonical, BMC oder die Software AG.

Die Basis für den Betrieb der z16 legen entweder das Betriebssystem zOS 2.5, die virtuelle Maschine z/VM 7.3 (avisiert für das 3. Quartal 2022) oder die aktuellen Linux-Varianten von Suse Linux Enterprise Server SLES, Red Hat und Ubuntu. Außerdem gibt es für die z16 neue Entwicklungs-Tools und Compiler für COBOL, PL/I, C++ und Java, um neue und vorhandene Anwendungen mit Blick auf die neue Hardware zu optimieren.

Bemerkenswert an der IBM-Ankündigung ist insbesondere die neue Version der Mainframe-Datenbank Db2 für z/OS, die mit den Namensvettern aus der Linux/Unix/Windows-Welt (Db2 LUW) und für das Power-System i (ehemals AS/400) kaum mehr als den Namen gemein hat. Die neue Version Db2 13 bringt nicht nur technische Verbesserungen – zum Beispiel mit Blick auf Performance oder Datenmanagement – gegenüber der bisherigen Db2-Version 12, sondern auch etliche KI-Innovationen und -Erweiterungen, die auf dem neuen Telum-Prozessor mit On-Chip-KI aufsetzen und darüber hinaus Verfügbarkeit, Datenschutz und Ausfallsicherheit verbessern sollen.

Immerhin handelt es sich um branchenweit die erste direkt in die Datenbank eingebettete KI; sie kann zum Beispiel über die neue, teilweise zIIP-fähige Funktion SQL Data Insights genutzt werden, um neue Erkenntnisse aus den vorhandenen Daten zu gewinnen. Es werden Deep-Learning-Funktionen in Db2 integriert, um Erkenntnisse auf der Grundlage verborgener Beziehungen und abgeleiteter Bedeutungen von Db2-Daten zu gewinnen. Die KI soll aber auch dabei helfen, die betriebliche Effizienz zu verbessern, Kosten zu senken und die Produktivität von Datenbankadministratoren zu erhöhen, beispielsweise bei der Indexpflege.

Der Softwarehersteller BMC beispielsweise will die neue Version dieser Datenbank mit seinen Tools vom ersten Tag ihrer Verfügbarkeit an unterstützen – und die Darmstädter Software AG, die mit ihrer Datenbank Adabas und der Entwicklungsumgebung Natural auch die BS2000-Mainframes von Fujitsu unterstützt, will ihre Mainframe-Produkte auf der z16 bereitstellen.

Db2 13 reduziert laut Hersteller auch Anwendungsausfälle, weil die Version ein Wachstum der Anwendungs-Workload besser bewältigen kann und die Prozesse für DBAs vereinfachen, beispielsweise durch den Einsatz von Partition-by-Range- beziehungsweise PBR-Tablespaces, mit minimalen Auswirkungen auf Anwendungen, Application-Timeouts und Fortschritte bei der Deadlock-Kontrolle. Außerdem lassen sich Spezialregister und globale Variablen aktivieren und deaktivieren, ohne die Anwendungen aktualisieren zu müssen.

Überdies erhöht Db2 13 die Ausfallsicherheit zusätzlich durch die Nutzung des System-Recovery-Boosts, der die Wiederanlaufleistung verbessert. All das vermeidet zusätzlich die bei Mainframe ohnehin seltenen Ausfallzeiten. Immerhin kosten diese sowohl Zeit als auch Geld, laut Gartner im Durchschnitt 5.600 US-Dollar pro Minute. Daraus ergeben sich durchschnittliche Kosten zwischen 140.000 und 540.000 Dollar pro Stunde, je nach Unternehmen.

(fo)