Kopf-an-Kopf-Rennen: GDDR6X und GDDR6 beschleunigen auf 24 Gbps

Micron will GDDR6X-Speicherbausteine künftig auf 24 Gigabit pro Sekunde beschleunigen – gleichschnelle GDDR6-Muster verschickt Samsung derweil schon.

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(Bild: Nvidia)

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Die derzeitige Grafikspeichergeneration GDDR6 beziehungsweise GDDR6X ist noch nicht am Ende: Samsung und Micron wollen die Speicherbausteine auf bis zu 24 Gigabit pro Sekunde (Gbps) und Pin beschleunigen, was bei einer Grafikkarte mit 256 Bit breitem Speicher-Interface 768 GByte/s ergäbe. An 384 Bit wären 1152 GByte/s drin.

Micron ist weiterhin der einzige Hersteller von GDDR6X-DRAM, den Nvidia für seine GeForce-Grafikkarten RTX 3080, RTX 3080 Ti, RTX 3090 und RTX 3090 Ti bezieht. Anlässlich der GeForce RTX 3090 Ti gibt Micron mit zwei Wochen Verspätung die Verfügbarkeit von neuen 2-GByte-Bausteinen bekannt – hatte die normale RTX 3090 noch 24 Speicherchips mit je 1 GByte Kapazität, reichen der RTX 3090 Ti 12 Bausteine.

Diese 2-GByte-Chips laufen zunächst mit 21 Gbps. Micron wollte sie eigentlich schon vor einem Jahr ausliefern – im Frühling 2021 kursierten daher Gerüchte zu Neuauflagen der GeForce RTX 3080 und GeForce RTX 3070 mit verdoppelter Speicherkapazität.

In der Mitteilung zum GDDR6X-DRAM stellt Micron neue Bausteine mit bis zu 24 Gbps in Aussicht, die für Nvidias kommende GeForce-Baureihe RTX 4000 alias Ada Lovelace infrage kämen. Die Gerüchteküche schwankt bei den kommenden Topmodellen zwischen 24- und 21-Gbps-Speicher – letztere Variante wäre die sicherere Wahl, falls Micron nicht pünktlich liefern kann.

Samsung hat GDDR6-Bausteine mit 24 Gbps schon Ende 2021 in seinem Produktkatalog aufgenommen, laut dem Partnerhersteller zu dem Zeitpunkt bereits bemustert wurden. Unter anderem AMD kauft Samsungs GDDR6-DRAM – derzeit mit maximal 18 Gbps – für alle Grafikkarten aus der Radeon-Baureihe RX 6000. Im Produktkatalog geriet seitdem offenbar etwas durcheinander, denn die schnelleren GDDR6-Chips werden jetzt irrtümlich als LPDDR4X aufgeführt.

Der größte Unterschied zwischen GDDR6 und GDDR6X liegt in der Signalübertragung: GDDR6 überträgt pro Takt 1 Bit (Non Return to Zero [NRZ], auch zweifache Pulsamplitudenmodulation [PAM2] genannt), GDDR6X dagegen 2 Bit (vierfache Pulsamplitudenmodulation, PAM4). Micron spricht bei GDDR6X von einer höheren Energieeffizienz bei gleich hoher Geschwindigkeit.

(mma)